17.09.

Tag der Patientensicherheit – Bewusstsein für Sicherheit im Gesundheitswesen stärken


Herkunft und Entstehung des Aktionstags
Der Tag der Patientensicherheit wird jährlich am 17. September begangen. Er wurde 2015 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ins Leben gerufen und steht seitdem unter wechselnden Jahresthemen, die auf zentrale Herausforderungen im Gesundheitswesen aufmerksam machen. Ziel ist es, weltweit das Bewusstsein für Patientensicherheit zu stärken und Maßnahmen zu fördern, die Behandlungsfehler vermeiden.

In Deutschland wird der Tag von der Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. (APS) koordiniert. Diese gemeinnützige Organisation wurde 2005 gegründet und setzt sich dafür ein, die Sicherheitskultur in Kliniken, Arztpraxen und Pflegeeinrichtungen zu verbessern. Durch Kooperationen mit Krankenkassen, Berufsverbänden und der Politik ist der Aktionstag zu einem festen Bestandteil im deutschen Gesundheitskalender geworden.


Was bedeutet Patientensicherheit?
Patientensicherheit beschreibt das Ziel, Schäden an Patienten zu vermeiden, die durch medizinische Behandlung, Pflege oder organisatorische Prozesse entstehen können. Sie ist damit eine der zentralen Säulen von Qualität im Gesundheitswesen.

Zu den wichtigsten Aspekten gehören:

  • Vermeidung von Behandlungsfehlern und Verwechslungen, etwa durch standardisierte Abläufe oder digitale Dokumentation.
  • Sichere Medikation, um Dosierungsfehler zu reduzieren.
  • Hygiene- und Infektionsschutz, insbesondere in Krankenhäusern.
  • Offene Kommunikation zwischen Ärzten, Pflegepersonal und Patienten.
  • Fehlerkultur und Transparenz, um aus Zwischenfällen zu lernen.

Der Tag der Patientensicherheit soll verdeutlichen, dass Sicherheit nicht allein durch Technik, sondern vor allem durch Teamarbeit, Aufklärung und Vertrauen entsteht.


Bedeutung in Deutschland
In Deutschland kommt es laut Schätzungen des APS jährlich zu mehreren zehntausend vermeidbaren Zwischenfällen im Gesundheitswesen – von Medikationsfehlern über Stürze bis hin zu Infektionen. Der Tag der Patientensicherheit bietet daher eine wichtige Plattform, um diese Themen öffentlich zu machen und den Dialog zwischen Fachpersonal, Politik und Patienten zu fördern.

Viele Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und Arztpraxen beteiligen sich mit Informationsveranstaltungen, Schulungen oder Aktionstagen. Auch Patientenvertretungen und Krankenkassen nutzen den Termin, um auf Rechte, Sicherheitsstandards und Präventionsmaßnahmen hinzuweisen.


Internationale Zusammenarbeit und Symbolik
Der internationale Aktionstag wird von der WHO mit dem Motto „Speak Up for Patient Safety“ (dt. „Mach dich stark für Patientensicherheit“) begleitet. Das Symbol des Tages ist die Farbe Orange, die weltweit für Achtsamkeit und Engagement steht.
Zahlreiche Gebäude und Krankenhäuser werden an diesem Tag orange beleuchtet – auch in Deutschland, wo sich Städte wie Berlin, Hamburg oder München regelmäßig an der Aktion beteiligen.

Durch diese globale Sichtbarkeit wird deutlich: Patientensicherheit ist keine nationale, sondern eine weltweite Aufgabe, die alle Bereiche des Gesundheitswesens betrifft.


Ziele und Herausforderungen
Der Tag der Patientensicherheit verfolgt langfristig mehrere Ziele:

  • Sensibilisierung: Patienten und Angehörige sollen wissen, wie sie selbst zur Sicherheit beitragen können – z. B. durch Fragen, Dokumentation und Aufmerksamkeit.
  • Wissensaustausch: Fachpersonal soll aus Erfahrungen lernen und bewährte Praktiken teilen.
  • Kulturwandel: Fehler sollen nicht vertuscht, sondern offen analysiert werden, um daraus Verbesserungen abzuleiten.

Trotz vieler Fortschritte bleiben Herausforderungen bestehen – etwa der Fachkräftemangel, Zeitdruck im Klinikalltag oder die Digitalisierung von Patientendaten.


Fazit
Der Tag der Patientensicherheit am 17. September ist ein wichtiger Anlass, um das Vertrauen in das Gesundheitssystem zu stärken und die Aufmerksamkeit auf ein Thema zu lenken, das uns alle betrifft.
Er erinnert daran, dass Sicherheit kein Zufall ist, sondern das Ergebnis von Verantwortungsbewusstsein, Kommunikation und kontinuierlicher Verbesserung. Ob Arztpraxis, Krankenhaus oder Pflegeeinrichtung – überall gilt: Nur durch Zusammenarbeit und Offenheit können Fehler vermieden und Patienten bestmöglich geschützt werden.

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