Internationaler Schere-Stein-Papier-Tag: Geschichte, Bedeutung und kuriose Fakten

Zwei Hände im Duell „Schere, Stein, Papier“ – hier gewinnt der Stein gegen die Schere.

Schnick, Schnack, Schnuck – wer kennt es nicht? Das einfache Handspiel Schere, Stein, Papier gehört weltweit zu den bekanntesten Entscheidungsspielen. So bekannt und beliebt, dass es sogar einen eigenen Aktionstag gibt: Jedes Jahr am 27. August feiern Fans rund um den Globus den Internationalen Schere-Stein-Papier-Tag (engl. World Rock Paper Scissors Day). In diesem Blogartikel beleuchten wir die Ursprünge und Geschichte des Spiels, erklären, wann und warum der internationale Ehrentag ins Leben gerufen wurde, diskutieren die Bedeutung und Ziele dieses kuriosen Feiertags, zeigen seine internationale Relevanz – und präsentieren zum Schluss einige kuriose Fakten und Rekorde rund um Schnick-Schnack-Schnuck. Viel Spaß beim Lesen!

Ursprung und Geschichte des Spiels

Die Herkunft von Schere, Stein, Papier (auch als Schnick-Schnack-Schnuck bekannt) lässt sich bis in die asiatische Geschichte zurückverfolgen. Wahrscheinlich entstand das Prinzip in China, wo es erste schriftliche Erwähnungen bereits in der Ming-Dynastie (1368–1644) gab und sogar behauptet wird, das Spiel stamme ursprünglich aus der Han-Dynastie (206 v. Chr. – 220 n. Chr.). Über China gelangten solche Handspiele nach Japan, wo unter dem Begriff Sansukumi-ken verschiedene Varianten von „Hand-Faust-Spielen“ existierten. Eine frühe japanische Version aus dem 17. Jahrhundert nutzte z.B. Tier-Symbole: der Daumen stand für einen Frosch, der kleine Finger für eine Schnecke und der Zeigefinger für eine Schlange – jede dieser Figuren schlug eine andere (Frosch schlägt Schnecke, Schnecke schlägt Schlange, Schlange schlägt Frosch). Später entstand in Japan die einhändige Variante Jan-ken mit den heute vertrauten Gesten für Schere, Stein und Papier – diese Version verbreitete sich schließlich im 19. Jahrhundert von Asien aus nach Europa.

In Europa ist Schere-Stein-Papier spätestens seit dem späten 19. Jahrhundert bekannt. In Deutschland tauchte das Spiel erstmals 1926 schriftlich auf: Der Schriftsteller Kurt Tucholsky erwähnte in seiner Erzählung Schloß Gripsholm das Spiel unter dem Namen „Schnick Schnack Schnuck“. Seitdem hat es hierzulande viele regionale Bezeichnungen – neben Schnick-Schnack-Schnuck etwa Schnibbeln, Knobeln oder Schniekern –, doch die Regeln sind immer gleich: Schere schneidet Papier, Papier bedeckt Stein, Stein macht Schere stumpf. Aufgrund dieses einfachen, intransitiven Regelprinzips hat das Spiel über Jahrhunderte Kultstatus erlangt und wird bis heute weltweit von Kindern und Erwachsenen gespielt – ein zeitloses Kulturgut, dessen Regeln praktisch überall verstanden werden.

Einführung des Internationalen Schere-Stein-Papier-Tags

Der Internationale Schere-Stein-Papier-Tag wurde 2014 ins Leben gerufen. Initiator ist die in Ottawa (Kanada) ansässige World Rock Paper Scissors Association (WRPSA), eine internationale Organisation von leidenschaftlichen RPS-Fans (“RPS” steht für Rock Paper Scissors). Die WRPSA setzte sich zum Ziel, das Schere-Stein-Papier-Spiel weltweit zu fördern und dessen Gemeinschaft zu stärken. Seit 2014 wird der Aktionstag jedes Jahr am 27. August begangen. Warum ausgerechnet dieses Datum gewählt wurde, ist nicht eindeutig geklärt – möglicherweise wurde es einfach als geeignetes Sommerdatum bestimmt, einen direkten symbolischen Anlass gibt es nicht. Nichtsdestotrotz hat sich der 27. August seither fest etabliert, und der Termin taucht mittlerweile in diversen internationalen Kalendern kurioser Feiertage auf.

Die Einführung des Aktionstages erfolgte also in erster Linie, um dem beliebten Handspiel eine offizielle Würdigung zu geben. Auf der offiziellen Website der WRPSA wird der World Rock Paper Scissors Day ausdrücklich als Mittel beschrieben, um die „einfachen Regeln und den integrativen Geist“ des Spiels mit möglichst vielen Menschen zu teilen. Mit anderen Worten: Der 27. August soll fortan jedem ins Gedächtnis rufen, mal wieder eine Runde Schere, Stein, Papier zu spielen – egal wo auf der Welt man sich befindet.

Bedeutung und Ziel dieses Aktionstages

Was möchte der Schere-Stein-Papier-Tag eigentlich erreichen? Vordergründig natürlich Spaß und spielerisches Miteinander. Rock-Paper-Scissors (so der englische Name) ist eines der wenigen Spiele, das unabhängig von Sprache, Alter oder Geschlecht von praktisch allen Menschen sofort gespielt werden kann. Jeder hat dabei eine realistische Chance zu gewinnen, Glück und Psychologie halten sich die Waage. Dieser inklusive, unkomplizierte Charakter macht das Spiel ideal, um Leute zusammenzubringen. Der Aktionstag soll genau das fördern: Menschen auf der ganzen Welt mit einer simplen Spielrunde ein Lächeln aufs Gesicht zaubern.

Gleichzeitig betonen die Initiatoren die friedliche Konfliktlösung durch Schere-Stein-Papier. Statt bei kleinen Alltagsstreitereien zu losen oder zu streiten, ist eine schnelle Runde Schnick-Schnack-Schnuck eine „elegante und friedliche Lösung zur Entscheidung zwischen zwei Möglichkeiten“. Das Spiel kann also helfen, fair zu entscheiden – sei es, wer den nächsten Kaffee bezahlt, wer den Müll runterbringt oder wer auf dem Spielplatz anfangen darf. Graham Walker, der Präsident der früheren World RPS Society, meinte sogar einmal augenzwinkernd, es sei „die beste Art, einen Streit zu lösen, wenn es nur einen Schokoriegel gibt und zwei Kinder wollen ihn haben“. Genau dieses Prinzip feiert der Aktionstag: Schere-Stein-Papier als Symbol für Fairness, Gleichberechtigung und spielerische Konfliktbewältigung.

Nicht zuletzt hat der internationale Tag auch eine kulturelle Komponente. Schere, Stein, Papier ist in vielen Ländern Teil des Kulturerbes – ein Spiel, das Generationen verbindet und in unterschiedlichen Kulturen verankert ist. Der Schnick-Schnack-Schnuck-Tag würdigt diese Tradition. An diesem Tag erinnern Medienberichte und Social-Media-Posts daran, wie sehr dieses scheinbar banale Handspiel doch in aller Welt bekannt ist und Menschen verbindet. Die Organisatoren empfehlen, den Tag ganz im Sinne des Spiels zu begehen: Einfach mal spontan mit Freunden, Kollegen oder Familienmitgliedern „best of three“ zu spielen, kleine Turniere auszutragen oder das Spiel als Entscheidungsfinder im Alltag einzusetzen. Kurz: Der 27. August steht im Zeichen von Freude am Spielen, Gemeinschaft und fairen Entscheidungen.

Internationale Relevanz des Aktionstages

Der Schere-Stein-Papier-Tag wird – dem Namen entsprechend – international begangen. In vielen Ländern, von Amerika über Europa bis Asien, nutzen Enthusiasten den 27. August, um dem beliebten Handspiel Aufmerksamkeit zu schenken. Das Spiel selbst ist ohnehin weltweit verbreitet: Fast jede Kultur kennt eine eigene Variante. In Japan heißt es Jan-ken-pon und wird dort seit dem Kindergartenalter als gängige Methode genutzt, um Entscheidungen zu treffen (sei es bei Kindern auf dem Schulhof oder sogar in TV-Shows). In vielen englischsprachigen Ländern kennt man es als „Rock, Paper, Scissors“ – in den USA auch unter dem historischen Spitznamen Rochambeau. Frankreich spielt Pierre-Papier-Ciseaux (manchmal Chi-fou-mi), Italien nennt es Carta-Forbice-Sasso, und in Indonesien existiert eine Version mit “Elefant-Mensch-Ameise” als Gesten. Der grundlegende Mechanismus – drei Gesten, die einander zyklisch besiegen – ist aber überall gleich und intuitiv verständlich.

Diese globale Verbreitung spiegelt sich auch im Aktionstag wider. So finden sich in verschiedenen Ländern lokale Events oder zumindest zahlreiche Online-Beiträge anlässlich des World RPS Day. In den USA taucht der Tag z.B. im populären National Day Calendar auf, in Deutschland informiert der Kalender „Kuriose Feiertage“ darüber, und auf Social-Media-Plattformen verbreiten Nutzer aus aller Welt am 27. August den Hashtag #WorldRockPaperScissorsDay. Einige Schulen oder Freizeiteinrichtungen nutzen den Tag, um kleine Schere-Stein-Papier-Turniere zu veranstalten – sei es als Pausenspiel für Kinder oder als Teambuilding-Aktion unter Kollegen. Die World Rock Paper Scissors Association selbst ermuntert Fans in jedem Land, eigene Events zu organisieren, und stellt sogar einen Leitfaden für faire Turniere bereit.

Interessant ist auch, dass es mittlerweile offizielle Wettkämpfe in dem Spiel gibt. Schon bevor der internationale Tag ausgerufen wurde, existierten weltweit Meisterschaften und Ligen. Die frühere World RPS Society veranstaltete von 2002 bis 2009 jährliche Weltmeisterschaften, unter anderem in Toronto, die Spieler aus der ganzen Welt anzogen. Dabei gab es sogar Preisgelder und Medienaufmerksamkeit – 2006 gewann etwa der Brite Bob Cooper (alias „Brit Cooper“) in Toronto und erhielt 5.000 € Preisgeld, vor Finalisten aus den USA. Die heutige WRPSA knüpft an diese Tradition an und richtet seit 2015 wieder professionelle Turniere rund um den Globus aus. All dies unterstreicht, dass Schere, Stein, Papier längst mehr ist als nur ein Kinderspiel – es ist ein internationales Phänomen, das Menschen verbindet und sogar kompetitiv betrieben wird.

Kuriose Fakten und Rekorde rund um Schere, Stein, Papier

Abschließend haben wir einige kuriose Fakten, Rekorde und Anekdoten zum Thema Schere-Stein-Papier zusammengestellt, die zeigen, welche erstaunlichen Blüten dieses Spiel getrieben hat:

  • Ältestes Spiel – uralte Wurzeln: Schere-Stein-Papier gehört zu den ältesten bekannten Spielen der Welt. Der Aktionstag ehrt damit ein wirklich zeitloses Spiel – erste Aufzeichnungen stammen wie erwähnt aus dem alten China. Kaum zu glauben, dass wir heute ein Spiel feiern, das möglicherweise schon 200 v. Chr. Menschen unterhalten hat!
  • Größtes Turnier der Welt: Im Guinness-Buch der Rekorde steht Schere-Stein-Papier auch – und zwar mit dem größten Turnier aller Zeiten. Dieser Weltrekord wurde 2014 auf der Gen-Con-Spielemesse in Indianapolis (USA) aufgestellt, als unglaubliche 2.950 Spieler gleichzeitig ein Riesen-Turnier ausfochten.
  • Millionendeal per Schnick-Schnack-Schnuck: Das Spiel taugt nicht nur für kleine Alltagsentscheidungen, sondern entschied schon über Millionen: 2005 konnte sich das Auktionshaus Christie’s einen Kunstauftrag im Wert von 20 Millionen Dollar sichern – durch einen Sieg in Schere, Stein, Papier! Ein japanischer Firmenchef ließ Christie’s und Konkurrent Sotheby’s gegeneinander Schnick-Schnack-Schnuck spielen, um fair zu bestimmen, wer seine Kunstsammlung versteigern darf. Christie’s wählte „Schere“ und schlug damit Sotheby’s „Papier“ im High-Stakes-Duell. Der Firmenchef Hashiyama erklärte dazu, es sei „die beste Methode, um zwischen zwei gleich guten Optionen zu entscheiden“ – und behielt recht.
  • Tierisch schlau: Schimpansen – unsere nächsten Verwandten – können tatsächlich lernen, Schere-Stein-Papier zu spielen! In einer japanischen Studie brachten Forscher mehreren Schimpansen bei, das Prinzip Schere schlägt Papier, Papier schlägt Stein, Stein schlägt Schere zu begreifen. Fünf von sieben Affen meisterten nach rund 300 Trainingseinheiten das Spiel ebenso gut wie etwa vierjährige Kinder. Dieses Experiment aus dem Jahr 2017 zeigt, dass die Fähigkeit, zirkuläre Muster zu verstehen, nicht nur Menschen vorbehalten ist – Schnick-Schnack-Schnuck wurde zum Intelligenztest.
  • Sportliche Entscheidungen: Sogar im Profisport findet Schere-Stein-Papier Anwendung. Ein kurioses Beispiel ereignete sich 2022 bei der Slowenien-Rundfahrt im Radsport: Die beiden Spitzenfahrer Tadej Pogačar und Rafal Majka lagen gemeinsam vorn und beschlossen, den Etappensieg nicht auszuspurteln, sondern kurzerhand mit Schere-Stein-Papier unter sich auszumachen. Majka gewann (mit „Papier“ gegen „Stein“) und durfte offiziell als Erster über den Zielstrich rollen – Teamgeist mal anders!

Wie man sieht, ist Schere, Stein, Papier weit mehr als nur ein Pausenspiel vom Schulhof. Ob als kulturelles Phänomen, Partyspiel, Entscheidungshilfe oder Wettkampfsport – das alte Handspiel begeistert weltweit und erhält mit dem Internationalen Schere-Stein-Papier-Tag eine verdiente Bühne. In diesem Sinne: vielleicht nutzen auch Sie den nächsten 27. August, um mit Freunden eine Runde Schnick-Schnack-Schnuck zu spielen. Möge das beste Symbol gewinnen! 😉

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