Tag der chronisch entzündlichen Darmerkrankungen – Aufklärung, Verständnis und Hoffnung
Am 19. Mai wird jährlich der Tag der chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) begangen. Der Aktionstag rückt Krankheiten wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa in den Fokus – Erkrankungen, die weltweit Millionen Menschen betreffen, aber oft mit Tabus und Missverständnissen behaftet sind. Ziel des Tages ist es, Bewusstsein zu schaffen, Betroffene zu unterstützen und die Forschung zu fördern.
Herkunft und Hintergrund des Aktionstags
Der Tag der chronisch entzündlichen Darmerkrankungen wurde von der European Federation of Crohn’s and Ulcerative Colitis Associations (EFCCA) ins Leben gerufen. Seit 2010 wird er international begangen – in über 40 Ländern weltweit.
In Deutschland wird der Aktionstag besonders von der Deutschen Morbus Crohn/Colitis ulcerosa Vereinigung (DCCV e.V.) unterstützt. Mit Veranstaltungen, Informationskampagnen und Aktionen in sozialen Medien will die Organisation das Bewusstsein für die Erkrankungen schärfen und auf die Herausforderungen im Alltag der Betroffenen aufmerksam machen.
Was sind chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED)?
Unter dem Begriff „chronisch entzündliche Darmerkrankungen“ werden in erster Linie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa zusammengefasst. Beide Erkrankungen sind entzündliche Erkrankungen des Verdauungstrakts, deren genaue Ursache noch nicht vollständig geklärt ist.
Mediziner gehen von einer fehlgeleiteten Immunreaktion aus, bei der das Immunsystem körpereigene Zellen im Darm angreift. Auch genetische Veranlagungen, Umweltfaktoren und die Darmflora spielen eine Rolle.
Typische Symptome sind:
- wiederkehrende Bauchschmerzen,
- Durchfälle, oft mit Blut oder Schleim,
- Gewichtsverlust und Müdigkeit,
- sowie psychische Belastungen, die mit der Erkrankung einhergehen.
Da CEDs chronisch verlaufen, wechseln sich Schub- und Ruhephasen ab. Eine vollständige Heilung ist bislang nicht möglich, doch moderne Therapien können die Entzündungen kontrollieren und die Lebensqualität deutlich verbessern.
Ziele des Aktionstags
Der Tag der chronisch entzündlichen Darmerkrankungen verfolgt mehrere zentrale Ziele:
- Aufklärung: Viele Menschen wissen wenig über CED. Der Aktionstag will informieren und Verständnis schaffen.
- Enttabuisierung: Verdauungserkrankungen sind nach wie vor ein sensibles Thema. Der Aktionstag soll Betroffenen Mut machen, offen über ihre Krankheit zu sprechen.
- Solidarität: Durch Aktionen und Kampagnen wird gezeigt, dass Betroffene nicht allein sind.
- Forschung fördern: Weltweit werden Mittel gesammelt, um Ursachen, Therapien und Heilungschancen weiter zu erforschen.
In Deutschland werden am 19. Mai regelmäßig Infoveranstaltungen, Online-Vorträge, Awareness-Kampagnen und Beleuchtungsaktionen öffentlicher Gebäude in Lila (der Symbolfarbe für CED-Bewusstsein) organisiert.
Leben mit CED – Herausforderungen und Fortschritte
Das Leben mit Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa ist oft eine Gratwanderung zwischen Normalität und Krankheit. Viele Betroffene sind auf spezielle Ernährung, regelmäßige Medikamente und ärztliche Betreuung angewiesen. Gleichzeitig kämpfen sie gegen Vorurteile und das Stigma einer „unsichtbaren Krankheit“.
Dank medizinischer Fortschritte – etwa durch Biologika und personalisierten Therapieansätze – können heute viele Menschen mit CED ein nahezu normales Leben führen. Dennoch bleibt die Erkrankung eine große Belastung – physisch wie psychisch.
Fazit: Ein Tag für mehr Sichtbarkeit und Verständnis
Der Tag der chronisch entzündlichen Darmerkrankungen ist weit mehr als ein medizinischer Aktionstag – er ist ein Tag der Solidarität, Empathie und Aufklärung. Er erinnert daran, dass Krankheiten, die man nicht sieht, dennoch das Leben massiv beeinflussen können.
Wer CED-Patientinnen und -Patienten unterstützt, zeigt Verständnis – und hilft, Tabus zu brechen. Denn nur durch offene Kommunikation, Forschung und gesellschaftliche Sensibilisierung kann langfristig Besseres für Betroffene erreicht werden.
