Tag der schlechten Poesie – Wenn Reime stolpern dürfen

Am 18. August wird jedes Jahr der Tag der schlechten Poesie gefeiert – ein Aktionstag, der mit Augenzwinkern all jene ehrt, die mutig genug sind, ihre lyrischen Versuche mit der Welt zu teilen, auch wenn sie vielleicht nicht Goethe oder Rilke Konkurrenz machen. Der Tag lädt dazu ein, das Schreiben mit Humor zu nehmen und zeigt: Poesie darf auch unperfekt sein.


Herkunft und Geschichte des Tags der schlechten Poesie

Der „Bad Poetry Day“, wie er im Englischen heißt, stammt ursprünglich aus den USA. Er entstand vermutlich in den 1990er-Jahren als satirische Reaktion auf den oft ernsten Umgang mit Literatur und Dichtung. Der Aktionstag wurde geschaffen, um Menschen dazu zu ermutigen, ihre eigene kreative Seite ohne Angst vor Kritik auszuleben – ganz gleich, ob die Reime holprig, kitschig oder unfreiwillig komisch sind.

In Deutschland wird der Tag zunehmend über soziale Medien aufgegriffen, wo Nutzerinnen und Nutzer ihre skurrilen, witzigen oder bewusst schlechten Gedichte teilen – meist mit Humor, Selbstironie und einer großen Portion Kreativität.


Was gilt als „schlechte“ Poesie?

„Schlechte“ Poesie ist schwer zu definieren – denn ob ein Gedicht gelungen ist oder nicht, liegt im Auge des Betrachters. Der Tag der schlechten Poesie spielt bewusst mit diesem Widerspruch.

Er würdigt all jene Verse, die vielleicht grammatikalisch holpern, inhaltlich überzogen sind oder zu viel Gefühl in zu wenig Worte pressen. Manchmal sind sie kitschig, manchmal unfreiwillig komisch – aber immer ehrlich.

Beispiele typischer „schlechter Poesie“:

  • Reime, die nur der Reim wegen existieren („Ich liebe dich, ganz sicherlich“).
  • Übertriebene Metaphern („Deine Augen sind wie glühende Sterne aus Schokolade“).
  • Rhythmisch chaotische Verse oder endlose Klischees.

Gerade diese Imperfektion macht den Reiz aus – sie zeigt, dass Poesie keine Elitekunst ist, sondern jedem offensteht, der Gefühle, Gedanken oder Beobachtungen in Worte fassen möchte.


Bedeutung des Aktionstags – Humor trifft Kreativität

Der Tag der schlechten Poesie ist nicht als Spottveranstaltung gedacht, sondern als Feier der Kreativität in all ihren Formen. Er vermittelt die Botschaft, dass künstlerischer Ausdruck nicht perfekt sein muss, um Bedeutung zu haben.

Gerade in Deutschland, wo Sprache und Dichtung traditionell hohen Anspruch genießen, bietet dieser Tag eine sympathische Gegenbewegung. Er lädt dazu ein, das Schreiben spielerisch und ohne Leistungsdruck zu betrachten – als kreative Entfaltung, die Spaß macht.

Zudem hat der Aktionstag einen pädagogischen Wert: Lehrer, Schreibwerkstätten und Literaturvereine nutzen ihn, um Hemmschwellen abzubauen und Menschen zum Schreiben zu motivieren – denn wer schlechte Poesie schreibt, kann auch bessere schreiben.


Wie man den Tag der schlechten Poesie feiern kann

  • Selbst schreiben: Verfasse ein absichtlich übertriebenes oder holpriges Gedicht – das Ziel ist Spaß, nicht Perfektion.
  • Teilen und lachen: Veröffentliche dein Werk online unter dem Hashtag #TagDerSchlechtenPoesie.
  • Leserunden veranstalten: Ob im Freundeskreis, in der Schule oder im Büro – gemeinsame Lesungen „schlechter“ Gedichte sorgen garantiert für gute Laune.
  • Alte Texte wiederfinden: Wer seine Jugendgedichte oder Liebesbriefe von früher liest, hat oft unbeabsichtigt perfekte Beiträge für diesen Tag.

Fazit: Unperfekt ist manchmal perfekt genug

Der Tag der schlechten Poesie erinnert uns daran, dass Kunst und Sprache nicht immer ernst, tiefgründig oder grammatikalisch korrekt sein müssen. Er feiert die Freude am Ausdruck, das Scheitern mit Stil und den Mut, sich selbst nicht zu ernst zu nehmen.

Denn: Ohne schlechte Poesie gäbe es keine gute. Jeder Dichter, jede Autorin hat klein angefangen – und genau das ist es, was dieser Tag so sympathisch macht. Am 18. August gilt daher: Reimen erlaubt, Qualität egal!

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