Tag der gewaltfreien Erziehung in Deutschland

Der Tag der gewaltfreien Erziehung wird in Deutschland seit 2004 jedes Jahr am 30. April begangen, um das Recht von Kindern auf eine Erziehung ohne Gewalt ins Bewusstsein zu rufen. An diesem Aktionstag wird die Verantwortung aller – Eltern, Fachkräfte und Gesellschaft – für ein gewaltfreies Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen betont. Kinder haben ein Anrecht darauf, ohne körperliche oder seelische Übergriffe aufzuwachsen, und der Gedenktag soll daran erinnern, dass Gewalt in der Erziehung niemals tolerierbar ist. Im Folgenden werden die Herkunft dieses Tages, seine geschichtliche Entwicklung, die gesetzlichen Grundlagen sowie seine gesellschaftliche Bedeutung beleuchtet. Außerdem werden wichtige Initiativen und Organisationen vorgestellt, die sich für gewaltfreie Erziehung engagieren, und Beispiele für Aktionen anlässlich dieses Tages genannt.

Herkunft und geschichtliche Entwicklung

Der Ursprung des Tags der gewaltfreien Erziehung geht auf internationale Bestrebungen zurück. Die Organisation EPOCH (End Physical Punishment Of Children) rief erstmals am 30. April 1998 in den USA zum „International No Hitting Day for Children“ auf. Diese Initiative, die ein Ende der körperlichen Gewalt gegen Kinder forderte, fand schnell internationale Beachtung. In Deutschland griff der Deutsche Kinderschutzbund (DKSB) die Idee auf und ruft seit 2004 jährlich am 30. April zum Tag der gewaltfreien Erziehung auf.

Parallel zur Etablierung des Aktionstags entwickelte sich auch rechtlich und gesellschaftlich viel im Sinne einer gewaltfreien Erziehung. International war Schweden 1979 Vorreiter mit einem Gesetz zum Verbot von Gewalt in der Kindererziehung. In den folgenden Jahrzehnten zogen zahlreiche Länder nach – mittlerweile haben 48 Staaten weltweit ein Recht der Kinder auf gewaltfreie Erziehung gesetzlich verankert. Deutschland führte dieses Recht im Jahr 2000 ein und war damit das elfte Land in Europa. Die Einführung in Deutschland geschah vor dem Hintergrund der UN-Kinderrechtskonvention: Mit der Unterzeichnung der UN-Kinderrechtskonvention von 1989 (Ratifikation 1992) verpflichtete sich die Bundesregierung, das Recht des Kindes auf Schutz vor Gewalt umzusetzen. Nach mehreren Jahren Diskussion trat schließlich im November 2000 das Gesetz in Kraft, das Kindern ausdrücklich eine gewaltfreie Erziehung zusichert.

Gesetzliche Grundlagen (§ 1631 BGB)

Die gesetzliche Verankerung des Rechts auf gewaltfreie Erziehung in Deutschland findet sich in § 1631 Abs. 2 des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB). Dieses wurde durch das „Gesetz zur Ächtung der Gewalt in der Erziehung“ im Jahr 2000 eingefügt. Seitdem gilt unmissverständlich: “Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig.“ Dieses Gesetz stellt klar, dass nicht nur körperliche Züchtigungen verboten sind, sondern auch psychische Gewalt wie Demütigungen oder Erniedrigungen keinen Platz in der Erziehung haben dürfen. Mit der Aufnahme dieser Formulierung in das BGB hat Deutschland seine Verpflichtung aus der UN-Kinderrechtskonvention erfüllt, Kinder effektiv vor Gewalt zu schützen.

Die Einführung des § 1631 BGB im Jahr 2000 war ein Meilenstein in der deutschen Familien- und Jugendpolitik. Erstmals wurde ein eindeutiges Recht des Kindes auf gewaltfreie Erziehung festgeschrieben, das für alle Eltern und Erziehungsberechtigten bindend ist. Dieses Recht dient auch als wichtige Grundlage für Jugendämter und Gerichte, um bei Fällen von Misshandlung oder Vernachlässigung zum Wohl des Kindes eingreifen zu können. Fachleute betonen, dass dieses Gesetz keineswegs nur Symbolpolitik war, sondern konkreten Einfluss auf die Einstellung und Praxis vieler Eltern hatte. Dennoch wird auch darauf hingewiesen, dass bestimmte Aspekte wie Vernachlässigung – also Gewalt durch Unterlassen – im Gesetz bislang nicht explizit genannt sind und einer stärkeren rechtlichen wie gesellschaftlichen Beachtung bedürfen.

Gesellschaftliche Bedeutung

Der Tag der gewaltfreien Erziehung hat eine hohe gesellschaftliche Relevanz, da er auf ein Thema aufmerksam macht, das noch immer aktuell ist. Trotz rechtlicher Verbote erleben nach wie vor viele Kinder in Deutschland Gewalt in der Familie. Fachleute gehen von einer erheblichen Dunkelziffer aus – Schätzungen zufolge erfährt etwa jedes vierte Kind im Laufe seines Heranwachsens irgendeine Form von Gewalt. Dies kann körperliche Misshandlung sein, aber ebenso psychische Gewalt oder Vernachlässigung. Aktuelle Zahlen untermauern den Handlungsbedarf: Allein in Niedersachsen wurden im Jahr 2023 bei 2.133 Kindern akute Gefährdungen des Kindeswohls festgestellt, darunter in 1.263 Fällen aufgrund von Vernachlässigung, in 805 Fällen aufgrund psychischer Misshandlung und in 783 Fällen wegen körperlicher Misshandlung. Bundesweit zeigen Statistiken ähnlich alarmierende Trends, was verdeutlicht, dass gewaltfreie Erziehung kein Nischenthema, sondern ein gesamtgesellschaftliches Anliegen ist.

Gleichzeitig sind positive Entwicklungen erkennbar. Knapp 25 Jahre nach Einführung des Gewaltverbots hat sich das Bewusstsein vieler Eltern deutlich gewandelt. Die gesellschaftliche Akzeptanz von körperlichen Strafen befindet sich auf einem historischen Tiefstand. Beispielsweise zeigten Umfragen, dass im Jahr 2005 noch rund drei Viertel der befragten Eltern angaben, “einen Klaps auf den Hintern” als erzieherische Maßnahme verwendet zu haben – 20 Jahre später hielt nur noch knapp ein Drittel der Befragten eine solche Bestrafung für angemessen. Auch der Anteil derjenigen, die eine Ohrfeige für vertretbar halten, sank deutlich (2025 nur noch 14,5 % gegenüber 53,7 % im Jahr 2005). Diese Zahlen zeigen, dass sich die Erziehungskultur langsam in Richtung Gewaltfreiheit verschiebt. Die Ächtung von Gewalt in der Erziehung beginnt sich in den Einstellungen der jüngeren Generation festzusetzen.

Dennoch machen Experten und Organisationen immer wieder darauf aufmerksam, dass weiterhin Aufklärung nötig ist. Vor allem psychische Gewalt wird oft nicht als solche erkannt oder wird verharmlost. “Demütigungen, Liebesentzug oder Herabsetzungen sind Formen der Gewalt. Für diese Gewalt gibt es noch zu wenig Bewusstsein,” mahnt Heinz Hilgers, der Präsident des Kinderschutzbundes. Gerade Worte können tiefe Wunden schlagen – abfällige Bemerkungen wie „Du taugst nichts“ oder ständiges Anschreien verletzen die Würde des Kindes und können zu langfristigen seelischen Schäden führen. Solche Muster von physischer oder psychischer Gewalt pflanzen sich nicht selten von Generation zu Generation fort. Der Tag der gewaltfreien Erziehung trägt daher eine wichtige Botschaft in die Öffentlichkeit: Gewalt ist niemals eine akzeptable Erziehungsmethode, weder in Form von Schlägen noch durch seelische Verletzungen.

Neben dem Appell an Eltern, auf jegliche Gewalt zu verzichten, unterstreicht dieser Tag auch die Verantwortung der gesamten Gesellschaft. Alle Erwachsenen – ob Verwandte, Nachbarn, Erzieher, Lehrkräfte oder Ärzte – sind aufgerufen hinzuschauen und einzuschreiten, wenn ein Kind misshandelt oder erniedrigt wird. “Gewalt darf nie ignoriert werden, wir alle müssen hinsehen und sie benennen,” lautet der Appell in diesem Zusammenhang. Die Pandemie-Jahre haben gezeigt, wie wichtig dieses wachsame Auge des Umfelds ist: Während Lockdowns und Kitaschließungen fehlten oft außenstehende Ansprechpartner, was das Risiko für unbemerkte Übergriffe erhöhte. Der Aktionstag am 30. April erinnert daher jährlich daran, dass der Schutz von Kindern vor Gewalt eine dauerhafte gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist. Er soll Eltern zugleich ermutigen, ihr Ideal einer gewaltfreien Erziehung Wirklichkeit werden zu lassen – also Unterstützung suchen und annehmen, um auch in Stresssituationen gewaltfrei zu bleiben.

Initiativen und Organisationen für gewaltfreie Erziehung

In Deutschland engagiert sich ein breites Bündel an Initiativen, Organisationen und Behörden für das Recht der Kinder auf gewaltfreie Erziehung. An vorderster Stelle steht der Deutsche Kinderschutzbund (DKSB), der den Aktionstag initiiert hat und seit Jahren maßgeblich prägt. Der DKSB setzt sich mit vielfältigen Projekten, Kampagnen und Bildungsangeboten dafür ein, dass Kinder ohne Gewalt aufwachsen können – sei es in der Familie, in Kitas, Schulen oder Freizeiteinrichtungen. Dabei geht es nicht um Schuldzuweisungen an Eltern, sondern um Unterstützung, Aufklärung und das Sichtbarmachen von Kinderrechten. Ein zentrales Angebot des Kinderschutzbundes sind die Elternkurse „Starke Eltern – Starke Kinder®“, die bereits vor über 20 Jahren entwickelt wurden. In diesen Kursen lernen Mütter und Väter unter fachkundiger Anleitung, Konflikte gewaltfrei zu lösen und ein liebevolles, respektvolles Erziehungsklima zu schaffen. Das Recht des Kindes auf gewaltfreie Erziehung ist dabei ein zentrales Thema, und es werden zahlreiche praktische Tipps für einen gewaltfreien Familienalltag vermittelt. Mittlerweile werden diese Elternkurse bundesweit angeboten, teils sogar online, um möglichst vielen Familien den Zugang zu erleichtern.

Neben dem Kinderschutzbund spielt UNICEF Deutschland (das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen) eine aktive Rolle. UNICEF macht immer wieder mit Studien, Kampagnen und Bildungsarbeit auf das Thema aufmerksam. So unterstützt UNICEF wissenschaftliche Untersuchungen, etwa in Kooperation mit dem Universitätsklinikum Ulm, um Daten über das Ausmaß von Gewalt in der Erziehung zu erheben. Die Ergebnisse solcher Studien – wie etwa der Rückgang der Zustimmungsraten zu Körperstrafen – helfen dabei, Fortschritte zu messen und weiteren Handlungsbedarf zu identifizieren. Darüber hinaus führt UNICEF Öffentlichkeitskampagnen durch, um ein Umdenken in der Gesellschaft zu fördern. Eine aktuelle Kampagne unter dem Motto „#NiemalsGewalt“ rückt das Thema Gewalt gegen Kinder ins Blickfeld der Öffentlichkeit. UNICEF betont darin, dass Gewalt in der Erziehung kein Kavaliersdelikt, sondern ein Verstoß gegen grundlegende Kinderrechte ist. Auch vermeintlich harmlose Sprüche oder „Erziehungsmethoden“ werden hinterfragt – etwa die Redensart „Ein Klaps hat noch niemandem geschadet“, die verharmlosend ist und durch eine gewaltfreie Haltung ersetzt werden muss.

Auch das Deutsche Kinderhilfswerk (DKHW) bringt sich für gewaltfreie Erziehung ein. Als Kinderrechtsorganisation fördert das DKHW Projekte und Aktionen, die Kinder über ihre Rechte aufklären und gewaltfreie Werte vermitteln. So unterstützte das Kinderhilfswerk z.B. das Projekt „Tag der gewaltfreien Erziehung 2017“ eines Vereins in Thüringen finanziell, um Kindern die zehn wichtigsten Kinderrechte – insbesondere das Recht auf gewaltfreie Erziehung – näherzubringen. In diesem Rahmen wurden Kurzfilme gedreht und kreative Workshops (etwa das Herstellen von Skulpturen) durchgeführt, die Kindern auf anschauliche Weise vermitteln sollten, dass niemand das Recht hat, ihnen weh zu tun. Solche Kooperationen zeigen, dass das Anliegen einer gewaltfreien Erziehung von vielen Seiten unterstützt wird.

Darüber hinaus gibt es zahlreiche Beratungs- und Hilfsangebote, die Eltern wie Kindern zur Seite stehen. Erwähnenswert ist hier die Nummer gegen Kummer, ein bundesweites Netzwerk von Beratungstelefonen. Unter der kostenlosen Rufnummer können sich Kinder und Jugendliche (beim Kinder- und Jugendtelefon) sowie gestresste Eltern (beim Elterntelefon) anonym Hilfe holen. Ebenso existieren deutschlandweit Kinderschutz-Zentren und Erziehungsberatungsstellen, die bei Gewaltproblemen Unterstützung bieten. In einigen Bundesländern wurden zudem spezielle Programme aufgelegt, um Familien frühzeitig zu helfen (Frühe Hilfen) und Gewaltsituationen vorzubeugen.

Nicht zuletzt engagieren sich staatliche Stellen: Das Bundesfamilienministerium (BMFSFJ) und die Familienministerien der Länder initiieren Aufklärungskampagnen und stellen Informationsmaterial bereit. Ein Beispiel ist die niedersächsische Kampagne „Gewalt ist mehr, als du denkst“, die die verschiedenen Formen psychischer Gewalt beleuchtet und so für das oft unsichtbare Leiden sensibilisiert. Auch die Social-Media-Initiative #einetrachtliebe des Landes Niedersachsen zielt darauf ab, Eltern für gewaltfreie Erziehung zu gewinnen – indem sie Tipps gibt, Anregungen zum Nachdenken liefert und Kontakte zu Beratungsangeboten vermittelt. Solche staatlich geförderten Aktionen ergänzen die Arbeit der freien Träger und tragen dazu bei, das Thema breit in der Gesellschaft zu verankern.

Aktionen und Veranstaltungen am 30. April

Rund um den 30. April finden in ganz Deutschland vielfältige Aktionen und Veranstaltungen statt, die das Thema gewaltfreie Erziehung in den Fokus rücken. Diese Aktivitäten sollen informieren, zum Umdenken anregen und ein öffentliches Zeichen gegen Gewalt an Kindern setzen. Zu den wichtigsten Aktionen an diesem Tag zählen unter anderem:

  • Öffentlichkeitskampagnen in den Medien und Sozialen Netzwerken: Viele Organisationen nutzen den Aktionstag für Kampagnen unter einprägsamen Schlagworten. Ein Beispiel ist die Social-Media-Kampagne #gewaltfreierziehen, die der Kinderschutzbund Düsseldorf im Jahr 2020 ins Leben rief. Dabei wurden Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, rund um den 30. April ihr Profilbild mit dem Hashtag #gewaltfreierziehen zu versehen, um ein Zeichen für gewaltfreie Erziehung zu setzen. Unterstützt wurde die Aktion durch lokale Partner: In Düsseldorf spielten etwa U-Bahnstationen auf Infoscreens Werbeeinblendungen für die Kampagne, und selbst der Landtag Nordrhein-Westfalen projizierte am Aktionstag das Aktionsmotiv auf seine Medienwand. Auch UNICEF setzte zuletzt mit der Kampagne #NiemalsGewalt ein starkes Signal: Dabei werden gängige Erziehungssprüche, die Gewalt verharmlosen, kreativ umformuliert, um deren Botschaft ins Positive zu kehren.
  • Informationsstände und lokale Veranstaltungen: In vielen Städten organisieren die örtlichen Kinderschutzbund-Verbände oder andere Initiativen am 30. April Infostände in Fußgängerzonen, auf Marktplätzen oder bei Familienfesten. Dort werden Flyer und Broschüren zum Thema gewaltfreie Erziehung verteilt, es gibt Gespräche und Beratungsangebote für Eltern, und Kinder können spielerisch ihre Rechte kennenlernen. Mancherorts werden Podiumsdiskussionen, Vorträge oder Workshops angeboten, in denen Fachleute über die Folgen von Gewalt in der Erziehung aufklären und gewaltfreie Erziehungsmethoden vorstellen. Diese Veranstaltungen bieten Raum für Erfahrungsaustausch und sensibilisieren die Öffentlichkeit direkt vor Ort.
  • Aktionen für und mit Kindern: Der Tag der gewaltfreien Erziehung soll nicht nur Erwachsene ansprechen, sondern auch Kinder selbst einbinden und stärken. So werden in Schulen oder Freizeiteinrichtungen spezielle Projekte durchgeführt, um Kinder über ihre Rechte zu informieren. In einigen Städten fanden z.B. kreative Workshops statt, bei denen Kinder und Jugendliche Filme drehten oder Kunstwerke schufen, die das Thema “Nein zu Gewalt” ausdrücken. Solche Aktivitäten vermitteln den jungen Teilnehmern, dass ihre Stimme zählt und dass sie Nein sagen dürfen, wenn Grenzen überschritten werden. Gleichzeitig tragen die entstandenen Filme, Bilder oder Theaterstücke die Botschaft wieder an Eltern und Gemeinschaft zurück.
  • Pressemitteilungen und Appelle: Rund um den 30. April veröffentlichen zahlreiche Organisationen – vom Kinderschutzbund Bundesverband über UNICEF bis hin zu Ministerien – Presseerklärungen, in denen sie aktuelle Erkenntnisse präsentieren und zum Handeln aufrufen. Oft werden anlässlich des Aktionstags neue Studien oder Umfrageergebnisse vorgestellt, um den Fortschritt oder fortbestehende Missstände zu dokumentieren. Politikerinnen und Politiker nutzen den Tag, um in Statements darauf hinzuweisen, dass Gewaltfreiheit in der Erziehung essentiell für das Wohl unserer Kinder ist. So betonte etwa der niedersächsische Sozial- und Familienminister im Jahr 2023, dass “die einzige Sprache, die wirklich jedes Kind versteht, Liebe ist” – und kündigte verstärkte Sensibilisierungsmaßnahmen an. Solche öffentlichen Appelle erhöhen den Druck, das Thema ernst zu nehmen, und erinnern daran, dass der Schutz der Kinderrechte Chefsache bleibt.

Zusammenfassend hat der Tag für gewaltfreie Erziehung in Deutschland eine wichtige Signalwirkung. Er erinnert jährlich daran, dass Kinder ein unveräußerliches Recht auf ein Aufwachsen ohne Gewalt haben – ein Recht, das seit dem Jahr 2000 im Gesetz verankert ist. Die geschichtliche Entwicklung vom ersten „No Hitting Day“ 1998 bis zur heutigen festen Institution im Jahreskalender spiegelt einen gesellschaftlichen Wandel wider, hin zu mehr Achtsamkeit und Fürsorge im Umgang mit Kindern. Dennoch ist die Aufgabe noch lange nicht erledigt: Jeder Fall von Misshandlung, jede Ohrfeige, die als Lappalie abgetan wird, zeigt, wie notwendig kontinuierliche Aufklärung bleibt. Der Aktionstag am 30. April setzt hier an – er informiert, rüttelt wach und vereint all jene, die sich für eine gewaltfreie Erziehungskultur starkmachen. Getragen von engagierten Organisationen und unterstützt durch gesetzliche Rahmenbedingungen, soll er letztlich dazu beitragen, dass “Gewalt in der Erziehung keinen Platz mehr hat” – an keinem Tag im Jahr.

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