Welt-Alzheimertag – Ein Tag des Erinnerns und Bewusstseins
Ursprung und Hintergrund des Welt-Alzheimertags
Der Welt-Alzheimertag wird jedes Jahr am 21. September begangen und steht im Zeichen der Aufklärung, Solidarität und Unterstützung für Menschen mit Alzheimer und andere Formen der Demenz. Er wurde 1994 von der Alzheimer’s Disease International (ADI) gemeinsam mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ins Leben gerufen. Ziel des Tages ist es, das Bewusstsein für die Krankheit zu stärken, Vorurteile abzubauen und die Lebensbedingungen von Betroffenen und Angehörigen weltweit zu verbessern.
In Deutschland wird der Tag seit seiner Einführung von der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. (DAlzG) koordiniert, die bundesweit Veranstaltungen, Informationskampagnen und Aktionen organisiert.
Was ist Alzheimer?
Alzheimer ist die häufigste Form der Demenz, einer Erkrankung, die das Gedächtnis, das Denkvermögen und die Alltagskompetenzen schrittweise beeinträchtigt. Sie betrifft vor allem ältere Menschen, kann jedoch auch bei jüngeren auftreten. Die Krankheit wurde erstmals 1906 vom deutschen Neurologen Alois Alzheimer beschrieben, der die typischen Veränderungen im Gehirn – sogenannte Plaques und Fibrillen – identifizierte.
Typische Symptome sind Gedächtnislücken, Sprachprobleme, Orientierungsverlust und Veränderungen im Verhalten. Mit Fortschreiten der Krankheit werden die Betroffenen zunehmend auf Unterstützung im Alltag angewiesen.
Bedeutung des Welt-Alzheimertags in Deutschland
In Deutschland leben laut Schätzungen der Deutschen Alzheimer Gesellschaft rund 1,8 Millionen Menschen mit Demenz, etwa zwei Drittel davon mit Alzheimer. Da die Bevölkerung immer älter wird, dürfte diese Zahl in den kommenden Jahrzehnten weiter steigen.
Der Welt-Alzheimertag soll darauf aufmerksam machen, wie wichtig Früherkennung, Forschung und gesellschaftliche Unterstützung sind. Zahlreiche Organisationen, Pflegeeinrichtungen, Kommunen und Selbsthilfegruppen beteiligen sich mit Aktionstagen, Vorträgen, Benefizveranstaltungen oder Informationsständen, um die Öffentlichkeit zu sensibilisieren und Hilfsangebote bekannter zu machen.
Das Motto und seine Bedeutung
Jedes Jahr steht der Welt-Alzheimertag unter einem neuen Motto, das ein bestimmtes Thema hervorhebt – etwa „Demenz – dabei und mittendrin“, „Verbunden bleiben“ oder „Demenz – die Welt steht Kopf“. Diese Leitmotive sollen verdeutlichen, dass Menschen mit Alzheimer weiterhin Teil der Gesellschaft sind und nicht ausgegrenzt werden dürfen.
Der Tag ist auch ein Appell an Politik und Gesellschaft, Pflegekräfte zu unterstützen, Forschung zu fördern und Betroffenen ein würdevolles Leben zu ermöglichen.
Engagement und Unterstützungsmöglichkeiten
Neben öffentlichen Veranstaltungen spielt die individuelle Aufklärung eine wichtige Rolle. Angehörige, Nachbarn und Freunde können durch Wissen, Geduld und Empathie viel zur Lebensqualität von Erkrankten beitragen.
Auch Spenden, ehrenamtliche Tätigkeiten oder die Teilnahme an lokalen Aktionen sind Wege, um das Bewusstsein zu stärken und Unterstützung zu zeigen.
In vielen Städten Deutschlands finden Gedächtnis-Spaziergänge, Lichtaktionen oder Benefizkonzerte statt, die ein sichtbares Zeichen für Solidarität und Mitgefühl setzen.
Fazit: Ein Tag gegen das Vergessen
Der Welt-Alzheimertag erinnert uns daran, dass Alzheimer nicht nur eine medizinische, sondern auch eine gesellschaftliche Herausforderung ist. Er ruft dazu auf, offen über Demenz zu sprechen, Betroffene zu integrieren und Forschung sowie Pflege nachhaltig zu fördern.
Wer am 21. September inne hält, kann dazu beitragen, dass Menschen mit Alzheimer und ihre Angehörigen nicht vergessen werden – auch wenn das Gedächtnis selbst schwindet.
 
