Welttag für die Bekämpfung der Wüstenbildung und der Dürre – Ein globales Zeichen für nachhaltigen Umgang mit unseren Böden

Am 17. Juni wird weltweit der Welttag für die Bekämpfung der Wüstenbildung und der Dürre begangen. Der Aktionstag macht auf die zunehmende Gefährdung fruchtbarer Böden und die dramatischen Folgen von Dürreperioden aufmerksam – Themen, die angesichts des Klimawandels auch in Europa und Deutschland immer relevanter werden.


Herkunft und Geschichte des Welttags

Der Welttag für die Bekämpfung der Wüstenbildung und der Dürre wurde 1994 von der Vollversammlung der Vereinten Nationen (UN) ins Leben gerufen. Hintergrund war die Verabschiedung der UN-Konvention zur Bekämpfung der Desertifikation (UNCCD) – eines internationalen Abkommens, das sich dem Schutz von Landökosystemen widmet.

Erstmals gefeiert wurde der Aktionstag 1995, seither steht jedes Jahr unter einem bestimmten Motto, das auf aktuelle Herausforderungen hinweist – etwa nachhaltige Landwirtschaft, Wasserbewirtschaftung, Bodenrenaturierung oder Klimaanpassung.

Die Vereinten Nationen wollen mit dem Tag Bewusstsein dafür schaffen, dass Bodendegradation (die Verschlechterung der Bodenqualität) und Dürre keine weit entfernten Probleme sind, sondern globale Phänomene mit direkten Auswirkungen auf Ernährung, Migration und Ökosysteme.


Was bedeutet Wüstenbildung eigentlich?

Unter Wüstenbildung versteht man den Prozess, bei dem fruchtbares Land durch Übernutzung, Abholzung, Erosion oder Klimawandel unfruchtbar wird. Die Folge: Böden verlieren ihre Fähigkeit, Pflanzen zu ernähren, Wasser zu speichern und CO₂ zu binden.

Laut UNCCD sind weltweit rund 40 % der Landflächen von Bodendegradation betroffen – und mehr als 3 Milliarden Menschen leben in Regionen, die dadurch wirtschaftlich und ökologisch gefährdet sind.

Auch Dürreperioden nehmen weltweit zu. Der Klimawandel sorgt für längere Trockenzeiten, geringere Niederschläge und zunehmende Wasserknappheit – Entwicklungen, die nicht nur Afrika oder Asien betreffen, sondern auch Europa und Deutschland.


Bedeutung für Deutschland und Europa

Zwar denkt man bei Wüstenbildung selten an Mitteleuropa, doch auch in Deutschland zeigen sich Folgen der Bodenerschöpfung und Trockenheit:

  • In den letzten Jahren kam es zu mehreren Dürresommern, die die Landwirtschaft stark beeinträchtigten.
  • Grundwasserreserven sind in einigen Regionen rückläufig.
  • Bodenverdichtung und Erosion führen zu geringerer Bodenfruchtbarkeit.
  • Wälder leiden unter Trockenstress, was Bäume anfälliger für Schädlinge macht.

Das Bundesumweltministerium und das Umweltbundesamt (UBA) betonen regelmäßig, dass Deutschland seine Böden besser schützen und nachhaltig bewirtschaften muss – etwa durch humusaufbauende Landwirtschaft, Aufforstung und effiziente Wassernutzung.

Ziel ist es, bis 2030 das internationale UN-Ziel zu erreichen, die sogenannte Land Degradation Neutrality (LDN) – also ein Gleichgewicht zwischen geschädigten und wiederhergestellten Böden.


Ziele und Maßnahmen des Welttags

Der Welttag dient vor allem dazu, Bewusstsein zu schaffen und konkrete Handlungen anzuregen. Zu den wichtigsten Zielen gehören:

  1. Schutz fruchtbarer Böden: Förderung nachhaltiger Bewirtschaftungsformen in Landwirtschaft und Forstwirtschaft.
  2. Vermeidung von Wasserknappheit: Entwicklung effizienter Bewässerungssysteme und Wassermanagementstrategien.
  3. Renaturierung geschädigter Flächen: Wiederaufforstung, Begrünung von Trockengebieten und Förderung biologischer Vielfalt.
  4. Globale Zusammenarbeit: Unterstützung von Ländern, die besonders stark unter Dürre und Landverlust leiden.

In Deutschland beteiligen sich Forschungseinrichtungen, Umweltorganisationen und Schulen mit Informationsveranstaltungen, Projekten oder Workshops, um das Thema in die Öffentlichkeit zu tragen.


Wüstenbildung und Dürre als Folge des Klimawandels

Der Klimawandel wirkt als Brandbeschleuniger für die Degradation von Böden. Höhere Temperaturen, Extremwetter und ungleichmäßige Niederschlagsverteilungen führen dazu, dass die Erde weltweit austrocknet.

Dabei ist der Schutz der Böden auch Klimaschutz: Fruchtbare Böden speichern große Mengen Kohlenstoff. Wenn sie veröden oder erodieren, wird dieser wieder freigesetzt – was die Erderwärmung weiter verstärkt.

Eine nachhaltige Landnutzung ist somit ein zentraler Baustein im Kampf gegen den Klimawandel.


Fazit: Der Boden als Fundament unserer Zukunft

Der Welttag für die Bekämpfung der Wüstenbildung und der Dürre erinnert uns daran, dass gesunde Böden die Grundlage für unser Leben sind – für Ernährung, sauberes Wasser, Biodiversität und ein stabiles Klima.

Was zunächst wie ein Problem ferner Länder wirkt, betrifft auch Deutschland: Dürre, Wasserknappheit und Bodendegradation machen deutlich, dass nachhaltiger Umgang mit Ressourcen nicht nur eine ökologische, sondern auch eine gesellschaftliche Aufgabe ist.

Nur durch gemeinsames Handeln – lokal wie global – lässt sich verhindern, dass die Erde sprichwörtlich „den Boden unter den Füßen verliert“.

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