Internationaler Tag der Gerechtigkeit – Einsatz für eine faire Weltordnung
Herkunft und Entstehung des Aktionstags
Der Internationale Tag der Gerechtigkeit, auch bekannt als Tag der internationalen Strafgerichtsbarkeit, wird jedes Jahr am 17. Juli begangen. Er erinnert an die Verabschiedung des Römischen Statuts im Jahr 1998 – den Gründungsvertrag des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) in Den Haag.
Dieses historische Datum markiert einen Meilenstein in der internationalen Rechtsgeschichte: Erstmals wurde eine ständige Institution geschaffen, die für Völkermord, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zuständig ist.
Der Aktionstag wurde 2010 offiziell von den Mitgliedsstaaten des Internationalen Strafgerichtshofs eingeführt, um die Bedeutung von Gerechtigkeit, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechten weltweit ins öffentliche Bewusstsein zu rücken.
Ziele und Bedeutung des Internationalen Tags der Gerechtigkeit
Der Tag soll ein Bewusstsein für die Bedeutung der internationalen Strafgerichtsbarkeit schaffen und daran erinnern, dass Gerechtigkeit eine Grundvoraussetzung für Frieden und Sicherheit ist.
Er steht für folgende Werte:
- Schutz der Menschenrechte: Niemand darf über dem Gesetz stehen – unabhängig von Macht oder Herkunft.
- Bekämpfung der Straflosigkeit: Verantwortliche für schwere Verbrechen müssen zur Rechenschaft gezogen werden.
- Förderung von Rechtsstaatlichkeit: Gerechte Verfahren und faire Urteile stärken das Vertrauen in Institutionen.
Darüber hinaus soll der Tag die internationale Zusammenarbeit fördern und die Gesellschaft daran erinnern, dass Gerechtigkeit keine Selbstverständlichkeit ist, sondern täglich verteidigt werden muss.
Deutschland und der Internationale Strafgerichtshof
Deutschland gehört zu den Gründungsmitgliedern des Internationalen Strafgerichtshofs und zählt zu seinen wichtigsten Unterstützern.
Bereits 2002 – im Jahr des Inkrafttretens des Römischen Statuts – ratifizierte die Bundesrepublik den Vertrag und integrierte das Völkerstrafgesetzbuch (VStGB) in nationales Recht. Damit können schwere internationale Verbrechen auch vor deutschen Gerichten verfolgt werden, selbst wenn sie im Ausland begangen wurden.
Deutschland engagiert sich zudem diplomatisch und finanziell stark für die Arbeit des IStGH und setzt sich weltweit für die Stärkung des internationalen Rechts ein.
Das Auswärtige Amt und verschiedene Nichtregierungsorganisationen (NGOs) nutzen den Aktionstag regelmäßig, um über aktuelle Fälle, Herausforderungen und Fortschritte im Bereich der internationalen Strafjustiz zu informieren.
Gerechtigkeit als globales Ziel
Der Internationale Tag der Gerechtigkeit ist eng mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (SDGs) verknüpft – insbesondere mit Ziel Nr. 16: „Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen“.
Er erinnert daran, dass es ohne gerechte Rechtssysteme weder dauerhaften Frieden noch stabile Gesellschaften geben kann.
Gleichzeitig zeigt der Tag auch, wie komplex das Streben nach Gerechtigkeit ist. Politische Interessen, ungleiche Machtverhältnisse und mangelnde Kooperation erschweren oft die Arbeit internationaler Gerichte. Umso wichtiger ist es, dass Staaten wie Deutschland ihre Stimme für Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte erheben.
Veranstaltungen und Initiativen
Weltweit finden am 17. Juli Konferenzen, Diskussionsrunden, Workshops und Gedenkveranstaltungen statt, die sich mit Themen wie Kriegsverbrechen, Friedenssicherung und Opferschutz beschäftigen.
Auch in Deutschland beteiligen sich Universitäten, Menschenrechtsorganisationen und juristische Fachverbände mit Aktionen, Vorträgen und Informationskampagnen.
In sozialen Medien wird der Tag häufig unter den Hashtags #WorldJusticeDay oder #InternationalJusticeDay begleitet.
Fazit
Der Internationale Tag der Gerechtigkeit am 17. Juli ist ein Symbol für den weltweiten Einsatz für Rechtsstaatlichkeit, Verantwortung und Menschenwürde.
Er erinnert daran, dass echte Gerechtigkeit nicht nur durch Gesetze, sondern durch das konsequente Handeln von Staaten, Institutionen und Menschen entsteht.
In einer Welt, in der Konflikte, Korruption und Ungleichheit weiterhin bestehen, bleibt der Aktionstag ein wichtiger Appell: Ohne Gerechtigkeit kann es keinen dauerhaften Frieden geben.