Lerne-wie-Kompostieren-geht-Tag: Ursprung, Ziele und Bedeutung

Drei offene Kompostbehälter in einem Garten – Kompostieren verwandelt Küchen- und Gartenabfälle in nährstoffreiche Erde (Symbolbild).

Der Lerne-wie-Kompostieren-geht-Tag (englisch Learn About Composting Day) wird jedes Jahr am 29. Mai begangen. An diesem Aktionstag steht das Kompostieren als einfache und wirkungsvolle Umweltmaßnahme im Mittelpunkt. Ziel des Tages ist es, mehr Menschen für die Umwandlung organischer Abfälle in wertvollen Kompost zu begeistern und das Bewusstsein für die Vorteile dieser Praxis in Bezug auf Umweltschutz, Abfallvermeidung und Nachhaltigkeit zu schärfen. Im Folgenden werden der Ursprung des Aktionstags, seine Intention, typische Aktivitäten sowie seine Bedeutung für Umwelt und Nachhaltigkeit erläutert.

Ursprung des Aktionstags

Ins Leben gerufen wurde der Lerne-wie-Kompostieren-geht-Tag im Jahr 2011 in den USA. Als Initiator gilt Bob Matthews aus Rochester (New York), Betreiber des Umweltkalenders Holiday Insights und leidenschaftlicher Gärtner. Er rief den Aktionstag aus Liebe zum Gärtnern und mit dem Anspruch ins Leben, einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Matthews war ein engagierter Verfechter der „Go Green“-Bewegung und langjähriger Pfadfinderleiter. In Anlehnung an das Pfadfindermotto „Reduce, Reuse, Recycle“ sah er im Kompostieren eine einfache Möglichkeit, organische Abfälle wiederzuverwenden, statt sie wegzuwerfen – also einen kleinen praktischen Beitrag zum Umweltschutz im Alltag. Seit seiner Einführung findet der Aktionstag jährlich am 29. Mai statt, wenn vielerorts die Gartensaison in vollem Gange ist und Kompost als Dünger besonders willkommen ist.

Ziel und Bedeutung des Tags

Der Aktionstag verfolgt das Ziel, möglichst vielen Menschen das Kompostieren nahezubringen und aufzuzeigen, wie leicht jeder einen Beitrag zur Umwelt leisten kann. Laut den Initiatoren soll der Tag verdeutlichen, wie einfach Kompostieren ist und dass jeder damit helfen kann, die Welt ein wenig sauberer zu machen*. Es geht darum, Berührungsängste abzubauen und praktisches Wissen über die Kompostierung zu verbreiten. Denn Kompostieren erfordert weder komplizierte Technik noch große Mühe – man muss im Grunde nur die richtigen organischen Abfälle auf den Kompost geben, den Rest erledigt die Natur von selbst.

Darüber hinaus hat der Aktionstag eine wichtige Signalwirkung im Sinne der Nachhaltigkeit. Er erinnert daran, dass Kompostierung eine biologische Form des Recyclings ist: Anstatt Biomüll ungenutzt zu entsorgen, werden Küchen- und Gartenabfälle wieder dem natürlichen Nährstoffkreislauf zugeführt. Auf diese Weise wird gezeigt, dass Abfallvermeidung und Ressourcenschonung im Alltag oft mit einfachen Mitteln möglich sind. Die Initiatoren betonen, dass jeder durch Kompostieren unmittelbar etwas für die Umwelt tun kann – ganz nach dem Motto „Go Green“. Insgesamt soll der Lerne-wie-Kompostieren-geht-Tag die Bedeutung des Kompostierens ins öffentliche Bewusstsein rücken und mehr Menschen dazu motivieren, es selbst auszuprobieren.

Typische Aktivitäten am Kompostier-Tag

Der Lerne-wie-Kompostieren-geht-Tag wird von unterschiedlichsten Akteuren genutzt, um Aktionen und Bildungsangebote rund ums Kompostieren zu veranstalten. Viele Umweltorganisationen, Gartenvereine und Abfallbehörden nehmen den 29. Mai zum Anlass, Workshops, Vorführungen oder Infoveranstaltungen zu organisieren, bei denen Interessierte das Kompostieren erlernen können. Beispielsweise werden in Gemeinden oder Stadtteilen Kompostierkurse und Beratungen angeboten, oft auch in Gemeinschaftsgärten oder auf Recyclinghöfen. Schulen integrieren das Thema in den Unterricht – der Aktionstag eignet sich hervorragend für Projekttage, an denen Schüler*innen experimentell erfahren, wie aus Bioabfall neue Erde wird.

Auch Betriebe und Kommunen beteiligen sich: Restaurants oder Kantinen werden ermutigt, mit betrieblichen Kompostierungsprogrammen zu starten und organische Abfälle getrennt zu sammeln. In einigen Gemeinden gibt es am 29. Mai öffentliche Aktionen wie die Vergabe von vergünstigten Kompostbehältern oder das kostenlose Verteilen von fertigem Kompost an Bürger, um für die Sache zu werben. Privatpersonen nutzen den Tag, um zu Hause einen Komposthaufen oder eine Komposttonne anzulegen und so den ersten Schritt Richtung eigene Kompostierung zu machen. Viele teilen in sozialen Medien unter entsprechenden Hashtags ihre Erfahrungen oder Tipps – auf diese Weise wird der Gedanke des Kompostierens weiterverbreitet und zum Mitmachen angeregt. Insgesamt sind am Lerne-wie-Kompostieren-geht-Tag alle dazu aufgerufen, praktisch aktiv zu werden, sei es durch eigenes Kompostieren oder durch das Weitergeben von Wissen über diese nachhaltige Praxis.

Bedeutung für Umweltschutz, Abfallvermeidung und Nachhaltigkeit

Kompostieren leistet einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz und genau darauf möchte dieser Aktionstag aufmerksam machen. Ein zentrales Argument ist die Abfallvermeidung: Durch konsequentes Kompostieren lässt sich das Aufkommen an Restmüll in Haushalten erheblich reduzieren – Schätzungen zufolge um bis zu 30 %. In Regionen mit vielen Gärten kann die Menge an Bioabfall sogar nahezu halbiert werden, wenn organische Abfälle eigenständig kompostiert statt über die Tonne entsorgt werden. Jede Bananenschale oder jedes Laubblatt, das auf dem Komposthaufen landet, entlastet Deponien und Verbrennungsanlagen. Das hat auch einen Klimaschutzeffekt: In Mülldeponien zersetzen sich organische Abfälle unter Luftabschluss und erzeugen Methan, ein sehr klimaschädliches Treibhausgas. Durch Kompostierung – einen kontrollierten, aeroben Abbau – werden solche Methan-Emissionen vermieden. Statt ungenutzt klimaschädliches Gas zu produzieren, entsteht beim Kompostieren nützlicher Humus. Insofern ist Kompostierung eine Schlüsselmaßnahme, um Abfall zu verringern, Treibhausgase zu reduzieren und die Umwelt zu entlasten.

Darüber hinaus fördert Kompostierung die Kreislaufwirtschaft und schont natürliche Ressourcen. Aus Küchen- und Gartenabfällen entsteht Komposterde, die als hochwertiger, natürlicher Dünger dient und chemische Düngemittel weitgehend ersetzen kann. Dadurch werden die Umweltschäden vermieden, die bei Herstellung, Anwendung und Entsorgung künstlicher Dünger entstehen könnten. Guter Kompost liefert dem Boden Nährstoffe zurück und verbessert seine Struktur sowie das Wasserhaltevermögen – ähnlich wie Torf, jedoch ohne dass dafür Moore abgebaut werden müssen. Gärtnerinnen und Gärtner profitieren von gesünderen, widerstandsfähigeren Pflanzen und sparen zugleich Geld, weil sie weniger Kunstdünger und Bodenverbesserer kaufen müssen. Nicht zuletzt zeigt die Kompostierung, wie Nachhaltigkeit im Kleinen funktioniert: Natürliche organische Stoffe werden nicht als Abfall betrachtet, sondern bleiben im Stoffkreislauf und werden zu etwas Nützlichem umgewandelt. Somit steht der Lerne-wie-Kompostieren-geht-Tag exemplarisch für den Gedanken, dass Umweltschutz und Nachhaltigkeit im Alltag beginnen – im eigenen Garten, auf dem Balkon oder wo immer organische Abfälle anfallen. Jeder noch so kleine Komposthaufen trägt dazu bei, Abfall zu vermeiden, Böden zu verbessern und die Natur zu entlasten – genau diese Botschaft möchte der Aktionstag vermitteln.

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