Erfinde-Deinen-eigenen-Feiertag-Tag

Der Erfinde-Deinen-eigenen-Feiertag-Tag (englisch: Create Your Own Holiday Day bzw. Make Up Your Own Holiday Day) ist ein kurioser Aktionstag, der jährlich am 26. März gefeiert wird. An diesem Tag sind Menschen dazu aufgerufen, ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen und einen eigenen Feiertag zu erfinden – sei es aus Spaß, zu Ehren einer Person oder Sache, oder einfach um dem Alltag etwas Abwechslung zu verleihen. Ins Leben gerufen wurde dieser inoffizielle Feiertag von dem US-amerikanischen Ehepaar Tom und Ruth Roy, die für ihre Vielzahl erfundener skurriler Feier- und Gedenktage bekannt sind.


Ursprung und Geschichte

Im Gegensatz zu manch anderem skurrilen Feiertag mit unbekannter Herkunft sind die Urheber dieses Aktionstags eindeutig benannt: Es handelt sich um Tom und Ruth Roy aus den USA. Das Ehepaar betreibt die Website wellcat.com und hat dort über die Jahre rund 85 eigenwillige Feiertage vorgestellt, die sie sich teils sogar markenrechtlich schützen ließen. Thomas Roy begann bereits in den 1980er-Jahren – damals als Radio-Moderator – damit, eigene kuriose Feiertage zu schaffen. Die früheste bekannte Nennung des Make Up Your Own Holiday Day stammt aus dem Jahr 2000. Auf Wunsch seiner Frau erfindet Tom Roy inzwischen zwar keine neuen “Feiertage” mehr, doch zahlreiche von den Roys kreierte Anlässe haben längst ihren festen Platz im Kalender der Kuriositäten.

Der Erfinde-Deinen-eigenen-Feiertag-Tag wird in den USA jedes Jahr am 26. März begangen. Warum ausgerechnet dieses Datum gewählt wurde, ist nicht eindeutig belegt – ein Zusammenhang mit dem parallel am 26. März gefeierten amerikanischen Nougat Day oder Spinach Day ließ sich nicht nachweisen. Sicher ist jedoch, dass ein anderer Fun-Feiertag, der Live Long and Prosper Day (eine Hommage an Leonard Nimoy), ausdrücklich als Anspielung auf den von den Roys initiierten Erfinde-Deinen-eigenen-Feiertag-Tag ins Leben gerufen wurde.


Bedeutung im kulturellen Kontext

Der Reiz dieses kuriosen Feiertags liegt vor allem darin, Kreativität und Eigeninitiative zu fördern. Ganz im Do-It-Yourself-Geist soll jeder am 26. März spontan einen neuen Feiertag erdenken – “Ärmel hochkrempeln und eigene Kreativ-Ideen im Handumdrehen in die Tat umsetzen”. Dabei kann die Idee skurril, witzig oder auch ernsthaft sein, ganz nach Belieben. In einer Welt, in der täglich über zahlreiche Probleme berichtet wird, tut es bisweilen gut, sich etwas Unbeschwertem zu widmen und auch mal über Absurdes zu schmunzeln. Der Erfinde-Deinen-eigenen-Feiertag-Tag bietet genau diese Gelegenheit: einen Tag lang das Leben feiern – nach eigenem Motto.

Obwohl es sich nicht um einen gesetzlichen Feiertag handelt, hat der Aktionstag international Bekanntheit erlangt. Insbesondere durch Social Media und Online-Kalender verbreiten sich solche kuriosen Anlässe schnell weltweit. Viele Menschen beteiligen sich, indem sie ihre ausgedachten Feiertage in sozialen Netzwerken teilen (häufig mit Hashtags wie etwa #MakeUpYourOwnHolidayDay). Medien und Organisationen greifen das Thema ebenfalls gerne auf: So nehmen manche Unternehmen den 26. März zum Anlass, eigene kleine „Feiertage“ ins Leben zu rufen oder kreative Mitmach-Aktionen zu starten. Zusammengefasst steht dieser Tag im kulturellen Kontext für die Freude am spielerischen Erfinden neuer Traditionen und dafür, den Alltag mit Humor und Fantasie zu bereichern.


Typische Bräuche und Beispiele erfundener Feiertage

Wie begeht man nun einen Tag, an dem es darum geht, etwas völlig Neues zu feiern? In der Regel, indem man genau das tut: sich einen originellen Feiertag ausdenkt und ihn mit anderen teilt. Oft bleibt es bei der Idee alleine – das Ausrufen des neuen „Feiertags“ an sich ist schon der Spaß. Manche setzen ihre Idee aber auch im Kleinen um, z. B. indem sie an diesem Tag etwas Passendes veranstalten oder verschenken. Websites rufen ihre Leserschaft jedes Jahr dazu auf, zum 26. März eigene Vorschläge einzusenden. Aus solchen Einsendungen entstehen immer neue kuriose Einfälle. So wurde etwa der „Iss-deine-Pizza-falsch-rum-Tag“ kreiert, nachdem einer Teilnehmerin eine Pizza mitsamt Belag verkehrt auf den Teller gerutscht war – anstatt sie umzudrehen, wurde sie einfach einmal falsch herum gegessen. Ein anderer Leser erklärte den 26. März kurzerhand zum „Tag der Brett- und Kartenspiele“, um darauf aufmerksam zu machen, dass Gesellschaftsspiele keineswegs nur Kinderkram sind. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, was sich auch an weiteren Vorschlägen zeigt – vom augenzwinkernden „Welt-Kratz-dich-am-Arsch-Tag“ bis zum tierfreundlichen „Gedenktag für alle Käfer und Schildkröten, die auf dem Rücken liegen geblieben sind“.

Auch die Roy-Familie selbst hat im Laufe der Jahre eine ganze Reihe ausgefallener Feiertage ersonnen, die heute immer wieder gerne aufgegriffen werden. Beispiele aus ihrem Wellcat Holidays-Kalender sind etwa der Northern Hemisphere Hoodie-Hoo Day am 20. Februar – ein Tag, an dem die Menschen draußen laut „Hoodie-Hoo“ rufen, um den Winter zu vertreiben – oder der International Moment of Frustration Scream Day (Internationaler Tag der Frustrationsschreie) am 12. Oktober. Ebenfalls von den Roys stammen schräge Einfälle wie der Panik-Tag (9. März), an dem man „wild gestikulierend durch die Gegend“ laufen und seiner Panik freien Lauf lassen darf, oder der Klischee-Tag (3. November), an dem man 24 Stunden lang hemmungslos alle Klischees bedienen darf. Darüber hinaus gibt es einen Married to a Scorpio Support Day (auf Deutsch liebevoll „Skorpion-Selbsthilfetag“ genannt) am 18. November für alle, die mit einem Skorpion (Sternzeichen) liiert sind, und das skurrile Familienfest „Fest der rieselnden Tannennadeln“ am 30. Dezember, um die letzten Nadeln des Weihnachtsbaums mit Humor zu verabschieden.

Nicht zuletzt zeigt der Erfolg vom Erfinde-Deinen-eigenen-Feiertag-Tag selbst, wie beliebt erfundene Feiertage sein können. Ein besonders bekanntes Beispiel außerhalb der Roy’schen Sammlung ist der internationale Talk Like a Pirate Day (Sprich-wie-ein-Pirat-Tag) am 19. September – ursprünglich von Privatpersonen aus Spaß ins Leben gerufen, hat er sich dank des Internets weltweit etabliert. Ob albern, kreativ oder nachdenklich – erfundene Feiertage bereichern die Kulturlandschaft um bunte Ideen. Der 26. März erinnert uns jedes Jahr daran, dass jeder Tag ein Feiertag sein kann, wenn wir ihn nur dazu machen.


Fazit: Der Erfinde-Deinen-eigenen-Feiertag-Tag ist ein heiterer und informativer Aktionstag zugleich. Er erklärt uns die Geschichte hinter einem ungewöhnlichen Feiertag, beleuchtet dessen Bedeutung im kulturellen Kontext und liefert kreative Beispiele dafür, wie aus einer spontanen Idee ein jährlicher Anlass zum Feiern werden kann. Ob man nun tatsächlich einen neuen Feiertag ins Leben ruft oder sich einfach amüsiert – dieser Tag feiert die menschliche Fantasie und unseren Einfallsreichtum im Umgang mit dem Kalender.

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