Internationaler Tag des Hutes (15. Januar) – Ursprung, Bedeutung und Feiertraditionen

Jedes Jahr am 15. Januar rufen Hut-Liebhaber weltweit den „Tag des Hutes“ aus. An diesem kuriosen Aktionstag dreht sich alles um die klassische Kopfbedeckung – vom modischen Accessoire bis zum kulturellen Symbol. Für einen Tag steht der Hut in all seinen Formen und Funktionen im Rampenlicht.

Ob Zylinder, Melone oder Basecap – am Tag des Hutes sind alle Arten von Kopfbedeckungen gefragt. Ursprünglich handelt es sich um einen in den USA entstandenen inoffiziellen Feiertag, der aber inzwischen weltweit Anhänger gefunden hat. Schon seit mindestens 1983 wird der 15. Januar in den Vereinigten Staaten als „National Hat Day“ begangen, etwa mit Aktionen in Schulen, Bibliotheken und Museen.

Herkunft des Aktionstags

Wie bei vielen kuriosen Feiertagen aus den USA sind die Ursprünge des „Tag des Hutes“ nur spärlich dokumentiert. Weder das genaue Gründungsjahr noch ein konkreter Initiator sind bekannt. Es wird vermutet, dass schlicht ein begeisterter Hutträger diesen Ehrentag ins Leben rief. Bekannt ist jedoch, dass der Hut-Tag spätestens seit den frühen 1980er-Jahren begangen wird – so wurde er 1983 bereits in Schulen, Bibliotheken und Museen der USA mit Aktionen gefeiert. Warum ausgerechnet der 15. Januar gewählt wurde, ist ebenfalls nicht eindeutig überliefert. Eine populäre Theorie verweist auf ein historisches Ereignis: Am 15. Januar 1797 soll der Hutmacher John Hetherington in London erstmals einen Zylinderhut öffentlich getragen haben und dafür wegen Aufruhrs zu einer Geldstrafe verurteilt worden sein. Ob diese Anekdote den modernen Aktionstag tatsächlich inspiriert hat, lässt sich allerdings nicht belegen.

Neben der US-Version gibt es in Europa eine eigenständige Ursprungstradition des Hut-Feiertags. In Frankreich wird traditionell der 25. November – der Namenstag der heiligen Katharina von Alexandrien – als Fest zu Ehren des Hutes begangen. Dieses Brauchtum, bekannt als Fest der „Catherinettes“, existiert seit dem späten 19. Jahrhundert: Unverheiratete Frauen im Alter von 25 Jahren schmückten an diesem Tag eine Katharina-Statue mit einem Hut und trugen selbst auffällige Kopfbedeckungen. Das Katharinenfest entwickelte sich zu einem Ehrentag für Näherinnen und Hutmacherinnen, an dem sie ihre schönsten Hutkreationen präsentierten. Mittlerweile wird dieser Brauch nicht nur in Frankreich, sondern weltweit von Hut-Enthusiasten zelebriert – „von New York bis Tokio“. In Deutschland hat die Gemeinschaft Deutscher Hutfachgeschäfte (GDH) diese Idee aufgegriffen und kürt seit 2013 jedes Jahr am 25. November eine prominente Persönlichkeit zur/zum „Hutträger*in des Jahres“. Mit dieser Auszeichnung werden bekannte Hutliebhaber geehrt; zu den bisherigen Preisträgern zählen beispielsweise die Fußball-Torhüterin Nadine Angerer (2013) und der Fernsehkoch Horst Lichter (2020).

Bedeutung des Aktionstags

Der „Tag des Hutes“ soll vor allem die Bedeutung und den Wert der Kopfbedeckung in Erinnerung rufen. Er ist nicht nur eine Hommage an ein modisches Accessoire, sondern auch an die Handwerkskunst der Hutmacherei und an die kulturelle Rolle des Hutes weltweit. In vielen Kulturen war der Hut weit mehr als nur Zierde: Er schützte vor Sonne und Regen, unterstrich die Persönlichkeit seines Trägers oder zeigte dessen Berufsgruppe und sozialen Status an. So galt der Hut in der Antike sogar als Symbol der Freiheit – freigelassene Sklaven erhielten zur Bekräftigung ihres neuen Standes einen Hut als Zeichen ihrer Freilassung. Bis ins 20. Jahrhundert gehörte der Hut in Europa zum alltäglichen Straßenbild; mit dem Aktionstag wird diese Tradition gewürdigt und die Vielfalt der Hutmode gefeiert.

Bräuche und Veranstaltungen

Der Aktionstag wird von Hut-Fans auf vielfältige Weise zelebriert. Naheliegend ist es, an diesem Datum seine Lieblingskopfbedeckung zu tragen – egal ob eleganter Zylinder, coole Baseballcap oder ausgefallener Sonnenhut. Manche basteln sich sogar aus Papier einen neuen Hut, um kreativ mitzufeiern. In sozialen Netzwerken teilen viele Nutzer unter Hashtags wie #NationalHatDay oder #TagDesHutes Fotos ihrer Hut-Outfits, um auf den Aktionstag aufmerksam zu machen.

In manchen Schulen oder Betrieben wird der Hut-Tag ebenfalls aufgegriffen – etwa durch einen Kostüm- oder Motto-Tag, an dem alle mit Hut erscheinen. Daneben finden teils öffentliche Events statt: Oft werden Preise für besonders originelle Kopfbedeckungen vergeben, wie es bei traditionellen Hut-Wettbewerben in Frankreich der Fall ist. In Deutschland gehört inzwischen die jährliche Wahl des „Hutträgers des Jahres“ durch die Hutbranche zu den Höhepunkten des Tages und zieht entsprechende mediale Aufmerksamkeit auf sich. Einen altmodischen Brauch kann man am Tag des Hutes übrigens ebenfalls symbolisch pflegen: Das sprichwörtliche „den Hut ziehen“ – also die Kopfbedeckung vor jemandem kurz lüften – gilt als besondere Geste der Höflichkeit und wird am 15. Januar gerne augenzwinkernd empfohlen.

Internationale Aspekte

Weltweit feiern Hutliebhaber den Aktionstag – hier zieht ein Teilnehmer mit Bowlerhat alle Blicke auf sich. Obwohl der 15. Januar als „Hat Day“ seinen Ursprung in den USA hat, wird er heute in vielen Ländern informell begangen. In Deutschland ist der Aktionstag vor allem durch die Verleihung des Hutträger-Preises am 25. November bekannt, und auch in Frankreich wird eher der 25. November (der traditionelle Katharinentag) als Hut-Feiertag gefeiert. Generell handelt es sich aber um einen inoffiziellen Brauch, der vor allem über soziale Medien und Enthusiasten weltweit Verbreitung findet. So beteiligen sich etwa Hutliebhaber in Großbritannien, Japan oder Kanada mit eigenen Aktionen – in London, Paris und Tokio gibt es regelmäßig Veranstaltungen rund um den Hut. In Australien existiert sogar ein separater „Hat Day“ im Oktober, der von einer Gesundheitsorganisation initiiert wurde und zur Unterstützung der psychischen Gesundheit beiträgt. Ebenso wird im Vereinigten Königreich jährlich ein „Wear A Hat Day“ im Frühjahr veranstaltet, um Spenden für die Hirntumorforschung zu sammeln. Diese Beispiele zeigen, dass das Thema Hut international auf vielfältige Weise aufgegriffen wird – sei es als unterhaltsamer Mode-Spaß oder mit wohltätigem Hintergrund.

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