Tag des Telefons im deutschsprachigen Raum – Ursprung, Bedeutung und interessante Fakten
Am 25. April wird alljährlich der Tag des Telefons gefeiert – eine Hommage an eines der wichtigsten Kommunikationsmittel der Menschheit. Dieser vor allem in den USA als “National Telephone Day” bekannte Aktionstag würdigt die Erfindung und Entwicklung des Telefons, die unsere Art zu kommunizieren revolutioniert hat. Im deutschsprachigen Raum wird er als kurioser Gedenktag wahrgenommen, der daran erinnert, wie sehr das Telefon Menschen verbindet und Entfernungen überbrückt.
Ein klassisches schwarzes Wählscheibentelefon (Modell W48, ca. 1948). Am Tag des Telefons wird die Bedeutung dieser Erfindung für unsere Kommunikation gewürdigt.
Herkunft und Entstehung des Aktionstags
Die genauen Ursprünge des Tag des Telefons liegen im Dunkeln. Es ist gänzlich unklar, von wem und seit wann dieser Aktionstag ins Leben gerufen wurde. Anders als offizielle Feiertage entstand er vermutlich spontan im Rahmen der zahlreichen inoffiziellen “Kuriosen Feiertage”, die vor allem durch Internet und Medien verbreitet werden. Auffällig ist die Wahl des Datums 25. April – warum ausgerechnet dieses Datum gewählt wurde, ist nicht dokumentiert. Dabei hätten andere Tage nahegelegen: Beispielsweise jährt sich am 10. März der Tag, an dem Alexander Graham Bell 1876 das erste Telefongespräch führte (“Mr. Watson, come here…”); dieser Tag wird in den USA sogar separat als „Tag des Festnetztelefons“ begangen. Umso bemerkenswerter ist es, dass der allgemeine Telefontag dennoch auf den 25. April festgelegt wurde – eine schlüssige Begründung dafür ist bislang nicht bekannt.
Interessanterweise gab es bereits 1967 eine offizielle Würdigung des Telefons in den USA: Anlässlich der Installation des 100-millionsten Telefonanschlusses proklamierte US-Präsident Lyndon B. Johnson den 12. Mai 1967 einmalig zum “National Telephone Day”. An diesem Tag fand die bis dato größte Fern-Konferenzschaltung mit dem Präsidenten und allen US-Gouverneuren statt, und zur Erinnerung wurden goldene Telefone überreicht. Der heutige jährlich wiederkehrende Tag des Telefons am 25. April steht jedoch in keinem direkten Zusammenhang mit jener einmaligen Aktion, sondern hat sich als eigenständiger Aktionstag in den letzten Jahren etabliert – ursprünglich aus den USA kommend, aber inzwischen auch im deutschsprachigen Raum in Kalendern und Medien präsent.
Bedeutung und Ziel des Tag des Telefons
Inhaltlich steht der Tag des Telefons ganz im Zeichen der Wertschätzung der Telefonie und ihrer Geschichte. Es geht darum, die bahnbrechende Erfindung des Telefons und ihren Einfluss auf die Gesellschaft zu würdigen. Die Entwicklung des Telefons ist eine faszinierende Erfolgsgeschichte mit vielen Pionieren: So präsentierte der deutsche Physiklehrer Johann Philipp Reis bereits am 26. Oktober 1861 erstmals einen Apparat, der Sprache mittels Strom übertragen konnte, und nannte ihn „Telephon“. Dieser Meilenstein ebnete den Weg für die moderne Telekommunikation. Der Schotte Alexander Graham Bell wird oft als Erfinder des Telefons gefeiert – er erhielt 1876 das erste Patent auf einen Telefonapparat und gründete die Bell Telephone Company. Bells Arbeit und die vieler weiterer Pioniere machte aus dem Telefon ein unverzichtbares Werkzeug unseres Alltags. Der Tag des Telefons soll an diese Erfinder und die technologische Entwicklung erinnern, die das Telefon vom Luxusgut zum alltäglichen Gebrauchsgegenstand gemacht hat.
Darüber hinaus betont der Aktionstag die zwischenmenschliche Bedeutung der Telefonie. Das Telefon hat Menschen über große Distanzen enger zusammenrücken lassen und Kommunikation in Sekundenbruchteilen ermöglicht. In Zeiten digitaler Vernetzung erinnert uns der Tag des Telefons daran, wie wichtig persönlicher Kontakt und Stimme weiterhin sind. Der Tag des Telefons ist mehr als nur die Feier eines Geräts; er ist eine Feier der menschlichen Verbindung – er hält uns vor Augen, wie weit wir seit den Anfängen gekommen sind und wie wichtig es ist, in Kontakt zu bleiben. Viele Initiatoren rufen an diesem Tag dazu auf, „mal wieder zum Hörer zu greifen“ und einem lieben Menschen anzurufen, um ein nettes Gespräch zu führen. Damit soll der ursprüngliche Zweck des Telefons – Menschen zusammenzubringen – bewusst gemacht werden.
Aktionen und Feiertraditionen am Tag des Telefons
Da es sich beim Tag des Telefons nicht um einen offiziellen Feiertag handelt, gibt es keine standardisierten Feierlichkeiten. Allerdings nutzen unterschiedlichste Akteure den 25. April als Anlass für Aktionen, Informationen oder Veranstaltungen rund ums Telefon. Viele Medien greifen das Thema auf: So senden z. B. Radiosender Beiträge über die Geschichte der Telefonie, und in sozialen Netzwerken werden unter Hashtags wie #TagDesTelefons Anekdoten oder technische Meilensteine geteilt. Auch Unternehmen der Telekommunikationsbranche oder Technik-Blogs veröffentlichen an diesem Datum gerne historische Rückblicke oder Ausblicke auf die Zukunft des Telefonierens – etwa um auf moderne Lösungen wie VoIP und Smartphones hinzuweisen.
Ein Beispiel für eine solche Würdigung lieferte 2021 der Arbeiter-Samariter-Bund in Leipzig: Am 25. April nutzte der ASB den internationalen Tag des Telefons, um seinem Leitstellen-Team öffentlich zu danken. Die Hausnotruf-Zentrale des ASB, die per Telefon und Knopfdruck rund um die Uhr für Senioren erreichbar ist, spielt eine lebenswichtige Rolle. Der Aktionstag wurde hier zum Anlass genommen, die Bedeutung des Telefons im Rettungswesen hervorzuheben und den Mitarbeitenden Wertschätzung auszusprechen.
Besonders im hessischen Friedrichsdorf, der Heimatstadt von Philipp Reis, wird der Tag des Telefons regelmäßig mit lokalen Veranstaltungen gefeiert. Dort dient er der Erinnerung an die bahnbrechende Erfindung durch Reis und bindet zahlreiche örtliche Vereine und Institutionen mit ein. So fand am 20. Mai 2012 in Friedrichsdorf ein großer Aktionstag “Tag des Telefons” statt, bei dem die Bevölkerung die Telefon-Geschichte hautnah erleben konnte. Zu den zahlreichen Programmpunkten gehörte eine Stadtführung mit als historische Persönlichkeiten kostümierten Darstellern – man begegnete dabei dem Erfinder Philipp Reis und seiner Frau persönlich – sowie weitere Figuren aus der Stadtgeschichte. Im Rathaus wurde unter dem Motto „Erfunden – Verbunden“ eine Ausstellung gezeigt, die den Wandel der Kommunikationsmöglichkeiten vom ersten Telefon bis zur Gegenwart veranschaulichte. Sogar ein großer Flohmarkt in der Innenstadt stand thematisch im Zeichen des Telefons, wo man so manches nostalgische Telefon entdecken konnte. Diese lokalen Feierlichkeiten zeigen, dass der Tag des Telefons durchaus kreativ begangen werden kann, wenn engagierte Organisationen ihn aufgreifen.
Wahrnehmung in der Gesellschaft und interessante Fakten
In der breiten Öffentlichkeit genießt der Tag des Telefons (noch) keine allzu große Bekanntheit – er reiht sich ein in die Vielzahl an inoffiziellen Aktionstagen, die oft eher augenzwinkernd wahrgenommen werden. Kalender von sogenannten Kuriosen Feiertagen sowie Technik- und Kulturmagazine weisen jedoch regelmäßig auf den 25. April als Telefontag hin, sodass er zumindest unter Interessierten und in den sozialen Medien eine gewisse Aufmerksamkeit erhält. Nicht selten staunen Leser und Hörer dann: „Gibt es tatsächlich einen Tag des Telefons?“ – diese Reaktion zeigt, dass solche Aktionstage vor allem dazu dienen, alltägliche Dinge (hier: das Telefonieren) bewusst ins Gedächtnis zu rufen.
Der 25. April teilt sich das Datum übrigens mit mehreren anderen Gedenk- und Aktionstagen. In den USA werden am selben Tag z. B. auch der skurrile „National Zucchini Bread Day“ (Tag des Zucchinibrotes) und der wissenschaftliche „DNA Day“ gefeiert, und weltweit begeht man am 25. April unter anderem den Welt-Malaria-Tag sowie den populären Welt-Pinguin-Tag. Der Tag des Telefons steht also in prominenter – wenn auch etwas zufälliger – Gesellschaft weiterer Aktionstage, die jedes Jahr Ende April begangen werden.
Zum Abschluss noch ein historisches Detail, das oft im Zusammenhang mit dem Telefon erwähnt wird: Die allerersten am Telefon übertragenen Worte lauteten „Mr. Watson, come here, I want to see you!“ – auf Deutsch etwa: „Kommen Sie her, ich brauche Sie!“. Dies rief Alexander Graham Bell am 10. März 1876 seinem Assistenten Thomas Watson zu, als das Telefon erstmals funktionierte. Dieses kurze Zitat markiert den Beginn einer neuen Ära der Kommunikation – und genau dieser technische Durchbruch wird jedes Jahr am Tag des Telefons gebührend in Erinnerung gerufen.
 
