Europäischer Tag der Parke – Entstehung, Bedeutung und Aktionen
Seit 1999 wird der 24. Mai europaweit als „Europäischer Tag der Parke“ (European Day of Parks) gefeiert, um die Bedeutung geschützter Naturgebiete ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Die Initiative für diesen Aktionstag stammt von der Föderation EUROPARC. Das Datum des 24. Mai wurde gewählt, weil an diesem Tag im Jahr 1909 die ersten neun Nationalparks Europas in Schweden gegründet wurden. Der Aktionstag erinnert somit an die frühen Bemühungen um den Naturschutz in Europa.
Herkunft und Entstehung
Die EUROPARC Federation ist der europäische Dachverband der National- und Naturparks und wurde 1973 gegründet. Mit mehr als 400 Mitgliedern in über 35 Ländern verfolgt die Organisation das Ziel, das natürliche und kulturelle Erbe Europas zu bewahren. Der Europäische Tag der Parke wurde 1999 eingeführt, um die Bedeutung von Schutzgebieten hervorzuheben und den Austausch zwischen Schutzgebieten, der Bevölkerung und politischen Entscheidungsträgern zu fördern.
Der 24. Mai als Datum wurde gewählt, um an die Geburtsstunde des europäischen Naturschutzes zu erinnern. An diesem Tag wurden 1909 in Schweden die ersten Nationalparks Europas eingerichtet. Damit stellt der Aktionstag eine direkte Verbindung zur historischen Entwicklung des Naturschutzgedankens her.
Ziel und Bedeutung
Der Europäische Tag der Parke verfolgt das Ziel, die Öffentlichkeit auf die vielfältigen Funktionen und Werte von Nationalparks, Naturparks, Biosphärenreservaten und anderen Schutzgebieten aufmerksam zu machen. Diese Gebiete dienen nicht nur dem Schutz der Artenvielfalt, sondern auch der Umweltbildung, der Erholung und dem nachhaltigen Tourismus.
Ein zentrales Anliegen des Aktionstages ist es, den Menschen die Schönheit und den Wert der Natur vor ihrer Haustür näherzubringen. Parks bieten vielfältige Möglichkeiten, Natur zu erleben – sei es beim Wandern, Radfahren oder durch naturpädagogische Angebote. Dabei wird auch die gesundheitsfördernde Wirkung von Aufenthalten in der Natur betont.
Darüber hinaus bietet der Tag einen Rahmen für Bildungsangebote, bei denen ökologische Zusammenhänge vermittelt werden. Veranstaltungen wie geführte Wanderungen, Vorträge oder Mitmachaktionen machen die Schutzgebiete erlebbar und stärken das Umweltbewusstsein.
Auch der nachhaltige Tourismus spielt eine wichtige Rolle. Besucher sollen die Natur genießen können, ohne sie zu schädigen. Viele Schutzgebiete bieten inzwischen speziell entwickelte Programme an, die Erholung und Naturschutz miteinander verbinden.
Motto und Themenschwerpunkte
Jedes Jahr steht der Europäische Tag der Parke unter einem wechselnden Motto. Diese Leitthemen setzen gezielt Schwerpunkte – beispielsweise zur Rolle der Parks für die Gesundheit, zur Bedeutung von Demokratie oder zur Zusammenarbeit im Naturschutz. 2024 lautete das Motto beispielsweise „Deine Stimme für die Natur!“, 2025 steht unter dem Motto „Gemeinsam für die Natur“.
Diese Mottos geben Impulse für die Gestaltung der Veranstaltungen in ganz Europa und ermöglichen eine thematisch gebündelte Ansprache der Öffentlichkeit.
Rolle der EUROPARC Federation
Die EUROPARC Federation koordiniert den Aktionstag europaweit. Sie entwickelt die Jahresmottos, stellt Informationsmaterialien zur Verfügung und ruft Schutzgebiete zur Beteiligung auf. Die Veranstaltungen werden auf einer zentralen Plattform registriert und europaweit sichtbar gemacht.
EUROPARC versteht sich als Stimme der Schutzgebiete auf europäischer Ebene und fördert den Austausch zwischen den Parks. Mit Sitz in Regensburg und einem Büro in Brüssel trägt die Organisation zur Vernetzung von Naturschutz, Bildung und nachhaltiger Regionalentwicklung bei.
In den einzelnen Ländern gibt es nationale Sektionen, die den Aktionstag mitgestalten. In Deutschland wird er unter anderem von EUROPARC Deutschland e. V. (heute: Nationale Naturlandschaften e. V.) organisiert, in Zusammenarbeit mit dem Verband Deutscher Naturparke.
Der Aktionstag in Deutschland
In Deutschland beteiligen sich sämtliche Nationalen Naturlandschaften an dem Aktionstag – darunter 16 Nationalparks, 104 Naturparks, 18 Biosphärenreservate und drei Wildnisgebiete. Gemeinsam schützen sie mehr als ein Drittel der Landesfläche und setzen sich für Artenvielfalt, Klimaschutz und Bildung ein.
Rund um den 24. Mai finden in vielen Regionen Deutschlands Veranstaltungen statt: geführte Wanderungen, Umweltbildungsprogramme, Naturfeste, Ausstellungen oder Mitmachaktionen für Familien. Besonders beliebt sind Themenführungen, bei denen Ranger oder Naturführer Wissenswertes über Flora, Fauna und Ökologie vermitteln.
Ein Beispiel: Im Naturpark Spessart wurden 2025 unter dem Motto „Gemeinsam für die Natur“ Waldführungen und Bienenexkursionen angeboten. Auch im Naturpark Steinhuder Meer lud ein großes Naturpark-Fest mit Musik, regionalen Produkten und Umweltangeboten zum Mitmachen ein.
Diese Veranstaltungen zeigen, wie Naturschutz und Regionalentwicklung Hand in Hand gehen können – und wie vielfältig das Engagement in deutschen Schutzgebieten ist.
Fazit
Der Europäische Tag der Parke ist weit mehr als ein symbolischer Aktionstag. Er verbindet Vergangenheit und Zukunft des Naturschutzes, schafft Bewusstsein für die Bedeutung geschützter Landschaften und lädt dazu ein, Natur vor Ort aktiv zu erleben.
Ob als Bildungstag, Erlebnistag oder Begegnungstag – der 24. Mai bietet die Gelegenheit, Europas grüne Schätze zu entdecken, zu verstehen und zu bewahren.
 
