Internationaler Tag der Feen (International Fairy Day)

Herkunft und Entstehung

Der Internationale Tag der Feen wird jedes Jahr am 24. Juni gefeiert. Ins Leben gerufen wurde dieser Aktionstag von der US-amerikanischen Künstlerin Jessica Galbreth, einer bekannten Fantasy-Illustratorin, die sich auf Feen-Motive spezialisiert hatte. Galbreth rief den Tag um 2006 gemeinsam mit weiteren Künstlerfreunden ins Leben und gilt seither als Gründerin dieses „feenhaften“ Feiertags. Das gewählte Datum – der 24. Juni – fällt in die Zeit der Sommersonnenwende. Vermutlich wurde es nicht zufällig gewählt: Um den 24. Juni (Johannistag/Mittsommer) ranken sich viele Mythen, und in Shakespeares Komödie Ein Sommernachtstraum spielen Feen bekanntlich eine zentrale Rolle. Der Glaube verschiedener Kulturen besagt zudem, dass Feen besonders zur Mittsommerzeit aktiv sind. All diese Assoziationen machen den 24. Juni zum passenden Datum, um die Welt der Feen zu feiern.

Hintergrund und ursprüngliche Intention

Jessica Galbreth etablierte den Tag der Feen ursprünglich, um die Faszination für Feenwesen zu würdigen und Menschen wieder stärker an Magie und Märchen glauben zu lassen. Laut Galbreth und ihren Mitstreitern sollen wir diesen Tag „zu Ehren der Feen feiern, uns verzaubern lassen und wieder an die Magie der Märchen glauben“. Der Aktionstag versteht sich somit als Gegenentwurf zum nüchternen Alltag: Für einen Tag lang den Zynismus der modernen Welt vergessen und an kleine magische Wesen glauben, die unsere Fantasie seit Jahrhunderten beflügeln. Mit dem Feentag wollte die Initiatorin die kindliche Vorstellungskraft und Freude an der Fantasie bei Jung und Alt wecken und die reichen Feenlegenden verschiedener Kulturen in Erinnerung rufen. Es handelt sich nicht um einen ernsten Gedenktag, sondern um einen bewusst verspielten, kulturellen Aktionstag, der Spaß und Staunen in den Vordergrund stellt.

Heutige Bedeutung und Bräuche

Ein romantisches Feenbild („Take the Fair Face of Woman…“ von Sophie Anderson, 1869) – Feen symbolisieren bis heute Schönheit, Naturverbundenheit und das Wunderbare. Der Internationale Feen-Tag feiert die magischen Wesen der Fantasie.

Obwohl der Tag der Feen keinen offiziellen Status hat, wird er bis heute von Fantasy-Fans, Familien und spirituell Interessierten in vielen Ländern aufgegriffen. Im Vordergrund steht dabei, sich für einen Tag von der Alltagsrealität zu lösen und die Wunder des Fantastischen zu zelebrieren. Entsprechend vielfältig sind die Bräuche und Aktivitäten rund um den 24. Juni:

  • Märchen und Geschichten: Viele nutzen den Tag, um Feenmärchen zu lesen oder zu erzählen – von klassischen Volksmärchen bis zu modernen Fantasy-Geschichten. Auch das Anschauen von Filmen mit Feen, Elfen oder anderen Fabelwesen (etwa Peter Pan oder Die Winx) ist beliebt. Diese Geschichten erinnern an moralische Botschaften und entführen Groß und Klein in zauberhafte Welten.
  • Kreatives und Spiel: In Schulen, Familien oder Freundeskreisen werden Feen-Partys veranstaltet und Kostüme getragen. Kinder verkleiden sich mit Flügeln und Glitzer, backen Feen-Muffins oder basteln Miniatur-„Feengärten“ mit Moos, Blumen und kleinen Figuren. Sogar Haustiere werden manchmal mit kleinen Flügel-Accessoires in die spielerische Feier einbezogen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt – alles, was an Feen und magische Wesen erinnert, ist erlaubt.
  • Rituale in der Natur: In neuheidnischen oder esoterischen Gemeinschaften wird der Feentag auch als spiritueller Anlass begangen. Ein verbreiteter Brauch ist es etwa, an einem idyllischen Platz im Wald oder Garten eine Kerze für die Feen anzuzünden und duftendes Räucherwerk zu verbrennen. Oft werden dort kleine Gaben für die Naturgeister hinterlassen – etwa glitzernde Münzen, bunte Murmeln, hübsche Steine oder etwas Süßes wie Milch und Gebäck – als symbolische Geschenke an die Feen. Diese Rituale sollen die Wertschätzung für die „kleinen Helfer der Natur“ ausdrücken. Manche Feenfreunde kehren während des Jahres an diesen Ort zurück, um sich an die am Feentag erfahrene Magie und Hoffnung zu erinnern.

Insgesamt steht der Tag der Feen heute für unschuldigen Zauber und Kreativität. Erwachsene wie Kinder nehmen ihn zum Anlass, ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen und sich von Feengeschichten inspirieren zu lassen. Selbst wenn Feen nur Fabelwesen sind, so bietet ihr Feiertag doch die Möglichkeit, sich einen Moment lang vom Alltagsstress zu lösen und an das „Mögliche im Unmöglichen“ zu glauben – ganz nach dem Motto: Those who don’t look for magic will never find it (frei übersetzt: Wer nicht nach dem Zauber sucht, wird ihn niemals finden).

Charakter und Einordnung des Aktionstages

Der Internationale Tag der Feen zählt zu den eher kuriosen, humorvollen Thementagen, die vor allem der Unterhaltung dienen. Im Gegensatz zu ernsten Welttagen (wie z. B. Weltfrauentag oder Tag des Wassers) geht es hier nicht um politische oder gesellschaftliche Anliegen, sondern um Spaß, Kreativität und kulturelle Fantasie. Die Initiative entstand privat und nicht durch eine offizielle Organisation – ein typisches Beispiel eines von Einzelpersonen etablierten Aktionstages. Kommerzielle Absichten standen zunächst nicht im Vordergrund. Allerdings wird der Feen-Tag inzwischen vereinzelt auch marketingwirksam genutzt: So präsentieren z. B. manche Spielwarenhändler oder Websites passend zum 24. Juni Feen-Puppen, Bastelsets und glitzernde Dekoartikel für Kinder. Insgesamt bleibt der Charakter des Tages jedoch überwiegend spielerisch und kulturell. Für viele Pagan- oder Esoterik-Gruppen hat er zudem eine spirituelle Komponente, da Feen dort als Naturgeister und Sinnbild für die Verbundenheit mit der Natur gesehen werden. In diesen Kreisen wird der Feentag mit Ritualen und viel symbolischem Bedeutungsgehalt begangen, während er für die breite Öffentlichkeit eher ein fantasievoller „Feiertag“ zum Schmunzeln ist.

Verbreitung im deutschsprachigen Raum

Auch im deutschsprachigen Raum findet der Internationale Tag der Feen seine Nischenbegeisterung, wenn auch auf vergleichsweise kleiner Flamme. Auf Internetportalen für besondere und kuriose Feiertage ist der „Feen-Tag“ am 24. Juni längst vermerkt. Deutsche Blogs und Magazine haben den Ursprung recherchiert und teilen die Hintergrundinfos zu Galbreth und ihrer Feen-Kunst mit interessierten Lesern. Sogar in Leichter Sprache wird darüber berichtet – ein Zeichen dafür, dass der Feentag inzwischen breiter bekannt ist: „Den Internationalen Feen-Tag gibt es seit 2006. Die amerikanische Künstlerin Jessica Galbreth hat ihn erfunden“, erklären etwa barrierefreie Nachrichtenseiten.

Insgesamt bleibt der 24. Juni hierzulande aber vor allem ein Thema für Fantasy-Fans, Familien mit Kindern und spirituell Interessierte. Größere öffentliche Veranstaltungen speziell zum „Tag der Feen“ sind eher selten. Allerdings gibt es thematisch verwandte Events rund um die Sommersonnenwende: Ein herausragendes Beispiel ist das jährliche Saalfelder Feenfest in Thüringen. Im Feengrotten-Park bei Saalfeld wird seit Jahren um den 24. Juni ein großes Familienfest gefeiert, bei dem der gesamte Park in eine „zauberhafte Welt der Feen und Naturgeister“ verwandelt wird. 2025 fand dieses Familien-Feenfest bereits zum 17. Mal statt – mit Tanzshows von „Stelzenfeen“, Puppentheater, Feengesichtsschminken und Kostümwettbewerb für die kleinen Besucher. Der Eintritt ist frei, und an Ständen können sich Gäste mit symbolischen „Feentalern“ Bastelmaterial und Snacks holen. Dieses Beispiel zeigt, dass die Idee, Feen und Fabelwesen zu feiern, in Deutschland durchaus Anklang findet – auch wenn das Fest in Saalfeld eher lokal-traditionell geprägt ist und nicht ausdrücklich auf die US-amerikanischen Ursprünge des Fairy Day verweist.

Darüber hinaus lassen sich am Feen-Tag vermehrt Online-Initiativen beobachten: So posten etwa Bibliotheken Buchtipps zu Elfengeschichten, Fantasy-Vereine teilen Illustrationen und Social-Media-Nutzer grüßen mit Feen-Emojis und kleinen Fun-Facts. Insgesamt hat sich der Internationale Tag der Feen im deutschsprachigen Raum als liebenswerte Randerscheinung etabliert – kein offizieller Feiertag, aber ein Anlass, der vielen ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Er vereint märchenhaften Unterhaltungswert mit einem Schuss Kultur und Folklore, indem er an jahrhundertealte Feenlegenden erinnert. Gerade in Zeiten, in denen technischer Fortschritt und Nachrichtenlage oft im Vordergrund stehen, bietet der 24. Juni – der Tag der Feen – einen willkommenen kleinen Ausbruch in die Fantasie und erinnert daran, ab und zu an „Feenstaub“ und Wunder zu glauben.

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